Seit elf Tagen weilt SCB-Stürmer Tristan Scherwey im Camp der Ottawa Senators. Vor seiner Abreise zeigte sich der WM-Silberheld noch skeptisch, sagte: «Ich bin weit von der NHL entfernt, habe keine Ahnung, was mich erwartet und ob man mich in Ottawa überhaupt kennt.» Doch nun sammelt der 28-Jährige fleissig Argumente in eigener Sache.
Gleich im ersten Vorbereitungsspiel erzielt der fünffache Schweizer Meister, der den ersten Kaderschnitt überstanden hat, beim 3:1-Sieg gegen Toronto den Game-Winner und steuert den Assist zum 1:0 bei. Trainer D. J. Smith ist voll des Lobes, sagt: «Scherweys Leistung verspricht eine vielversprechende Zukunft in der NHL.» Doch spätestens in zwei Wochen muss der Powerstürmer wohl oder übel nach Bern zurückkehren.
«Abgang steht ausser Diskussion»
Im vergangenen Februar verlängerte der beliebteste Spieler der Liga in Bern vorzeitig bis 2027, liess sich dabei aber erst für die nächste Saison eine NHL-Ausstiegsklausel in den Vertrag schreiben. Dass ihn der SCB vorzeitig ziehen lassen würde, scheint undenkbar. «Das steht ausser Diskussion», sagt Sportchef Alex Chatelain unmissverständlich. «Es gibt einen Vertrag. Daran halten wir uns.»
Dieselbe Haltung nahm der SCB schon bei Gaëtan Haas ein, als die NHL im Sommer 2018 bei ihm anklopfte. Nach intensiven Verhandlungen gewährte Bern dem Nati-Stürmer fürs letzte Vertragsjahr eine NHL-Freigabeklausel. Im Gegenzug musste sich Haas verpflichten, im Falle eines Scheiterns bei Edmonton bis und mit der Saison 2020/21 zum SCB zurückzukehren.