Diese Saison wollte Mark Streit eigentlich bei den Montreal Canadiens spielen. Dort, wo er seine eindrückliche NHL-Karriere im Jahr 2005 begonnen hatte. Doch nach nur zwei Einsätzen verlor das Management des Rekordmeisters (24 Stanley Cups) die Nerven und schob ihn ab.
In die AHL zum Farmteam in Laval wollte der Berner nicht. Deshalb wurde nun der Vertrag mit den Canadiens aufgelöst.
Wie soll es nun weitergehen? In der NHL hat sich bisher nichts ergeben. Der Zeitpunkt könnte ungünstiger nicht sein: Die Kader der Teams sind frisch zusammengestellt, und bei den erfolglos gestarteten Klubs ist die Verzweiflung – mit Ausnahme von Montreal – bisher nicht gross genug, um Korrekturen vorzunehmen.
Zum Rücktritt kann sich Streit, der im Dezember 40 Jahre alt wird, jedoch (noch) nicht durchringen. Denn er fühlt sich, nachdem er im Sommer hart für die neue Saison in Montreal trainiert hat, in guter Verfassung. Fit, frisch und motiviert.
Könnte die Rückkehr in die Schweiz zum Thema werden? Im Sommer hat Streit das noch ausgeschlossen: «Das Spiel in Nordamerika ist eher auf mich zugeschnitten als jenes auf dem grossen Eisfeld.»
In der Schweizer National League käme für Streit wohl höchstens sein Stammklub SC Bern in Frage. Dort war er einst als Junior für zu schwach befunden worden. Und bei der temporären Rückkehr während des NHL-Lockouts 2012 wurden auch kritische Töne laut.
Jetzt ist der SCB nach zwei Titeln in Folge gefestigt und hätte in der Abwehr Platz für Streit, ohne dass dieser eine Hauptrolle einnehmen müsste.
Ein Titel mit dem SCB zum Abschluss seiner grossen Eishockey-Karriere? Für Streit könnte diese Vorstellung durchaus ihren Reiz haben, zumal er die Zukunft mit seiner Frau Fabienne und dem zehnmonatigen Töchterchen Victoria in der Schweizer Heimat sieht.
Und was sagt man beim SCB? «Im Moment ist Streit kein Thema für uns», hält sich Sportchef Alex Chatelain bedeckt.