Luke Prokop, die Eishockey-Hoffnung der Nashville Predators, wartet zwar immer noch auf sein NHL-Debüt, aber der 19-Jährige hat bereits Geschichte geschrieben.
In einem Interview mit «The Athletic» und via seinem Instagram-Account outete sich der Verteidiger als homosexuell, das hat vor ihm noch kein aktiven Spieler in der NHL gewagt. «Es war eine ziemliche Reise, um diesen Punkt in meinem Leben zu erreichen, aber ich könnte nicht glücklicher sein mit meiner Entscheidung», verkündet Prokop.
Er habe schon in jungen Jahren davon geträumt, NHL-Spieler zu werden. Und jetzt nach dem Outing glaube er, dass es seine Chancen noch verbessern wird, seine Träume zu erfüllen, weil er befreit sei und endlich sich selber.
Prokop hat sein Outing genau geplant, hat zuerst die Familienmitglieder eingeweiht, dann die Mitspieler, dann die Predator-Bosse. «Ich habe sofort gemerkt, dass mich alle hundert Prozent unterstützen.»
Auch Nashville-Captain Roman Josi meldet sich zu Wort: «Wir sind sehr stolz auf ihn, dass er diesen Schritt macht. Hockey ist für jeden.»
Mitten im «Pride Month» Juni outete sich bereits der 28-Jährige Carl Nassib als erster aktiver Profi in der US-Football-Liga NFL als schwul. Bislang hatten sich lediglich Profis nach ihrem Karriereende geoutet. Nassib hingegen ist aktuell als Verteidiger der Las Vegas Raiders eine feste Grösse in der Liga.
Kurz zuvor hatte sich auch der japanische Fussball-Profi Kumi Yokoyama als Trans-Mann geoutet. Derzeit steht der Angreifer beim US-Frauen-Profiklub Washington Spirit unter Vertrag. Yokoyama hatte erklärt, in Japan sei der Druck gross, sich den Geschlechternormen anzupassen. In den USA und in Deutschland herrsche hingegen weniger Diskriminierung.
Dafür gabs Lob von US-Präsident Joe Biden . Er sei «stolz» auf den «Mut» der beiden «inspirierenden Athleten» verkündete er via Twitter. Biden wird bestimmt auch an Prokop Freude haben, aber noch lässt sich die Zahl der offen schwulen Athleten in den grossen US-Ligen an einer Hand abzählen.