Das Internationale Olympische Komitee vergibt die Winterspiele 2022 nach Peking. Der Entscheid wird auf der ganzen Welt kontrovers diskutiert, für das Eishockey könnte er allerdings richtungsweisend sein, falls China seine Möglichkeiten nutzt und eine Eishockey-Nation wird.
China ist mittlerweile eine globale Wirtschaftsmacht mit 1,3 Milliarden Einwohnern, aber die Wächter über das Welt-Eishockey NHL und IIHF versuchten lange vergeblich, Zutritt zu Chinas Honigtöpfen zu erhalten. Nun sind allerdings konkrete Bemühungen im Gang, die Chinesen für Eishockey zu begeistern.
Die beiden NHL-Klubs New York Islanders und Toronto Maple Leafs haben Büros in Peking bezogen, um ihre Marken zu vertreiben. Und die NHL wurde mit CCTV handelseinig – das chinesische Fernsehen wird in Zukunft NHL-Spiele übertragen.
Natürlich wird es lange Zeit dauern, bis die NHL in China an den Erfolg der NBA anknüpfen kann. Basketball hat sich im letzten Jahrzehnt mit astronomischen Wachstumszahlen im Reich der MItte etabliert, aktuell sind 300 Millionen Aktive registriert und die Zahlen steigen immer noch.
Die NBA hat dazu ein hochprofitables Geschäftsmodell mit Übertragungs- und Lizenzrechten eingerichtet. Der internationale Eishockeyverband IIHF schätzt die Zahl der lizenzierten Eishockey-Chinesen derweil auf 610, mehr als 300 davon im Jugendbereich.
2015 wurde mit Song Andong trotzdem der erste Chinese im NHL-Draft berücksichtigt, die New York Islanders wählten ihn an 172. Stelle in der sechsten Runde, was allgemein als Marketingtrick verstanden wurde.
Eines wissen wir aber über den chinesischen Sport: Die Regierung ist wahrlich überzeugend wenn es darum geht, ihre Sportler sehr rasch wettbewerbsfähig zu machen. Wäre es in naher Zukunft eine Überraschung, wenn chinesische Nationalmannschaften auch im Eishockey plötzlich mit den Besten mithalten könnten?