Sechs Spiele lang muss er auf seinen ersten NHL-Treffer warten. Sechs Spiele, in denen er sich Chancen erarbeitet, kämpft, zeigt, welch riesiges Potential in ihm steckt. Nur ein Tor will Nico Hischier, dem Nummer-1-Pick dieses Sommers, noch nicht gelingen. Auch wenn sich die Premiere andeutet: Gegen die Tampa Bay Lightning braucht es am Dienstag eine Wahnsinns-Parade von Goalie Peter Budaj, um den ersten Treffer des Devils-Centers zu verhindern.
In Spiel 7 ist es dann endlich soweit für Hischier: Gegen die Ottawa Senators braucht er keine drei Minuten, da versenkt er die Scheibe zum ersten Mal im Netz. Und keine zwei Minuten später klingelts schon wieder: Hischier schiebt sich vor Ottawa-Goalie Anderson in Position, der Pass kommt, wieder geht die rote Lampe hinter dem Tor an.
«Zweimal waren es gute Spielzüge von meinen Teamkollegen», sagt Hischier zu BLICK über die Vorarbeit der Kameraden Stafford und Hall zu seinen beiden Treffern. «Ich musste nur noch einschieben.»
5:4 siegen die Devils am Ende in der Verlängerung. «Das macht es noch besser, ich bin heute sehr glücklich.»
Wie läuft das eigentlich in der NHL, muss der Premieren-Torschütze wie in unteren Ligen einen Kasten Bier zahlen? «Nicht, dass ich wüsste», so Hischier lachend. «Aber der Puck von meinem ersten Tor bekommt sicher einen Platz in meinem Zimmer.»
Mit zwei Toren und fünf Assists steht Rookie Hischier nun bei sieben Skorerpunkten in sieben Spielen. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann: Er ist damit vor Sven Andrighetto der beste Schweizer NHL-Skorer.
Ob er das bleibt, hängt auch davon ab, ob er in der NHL bleiben darf. Nach zwei weiteren Partien wird klar, ob der Schweizer die ganze Saison mit den Devils bestreiten darf. Ob dieser Entscheid bereits gefallen ist, weiss aber nicht einmal Hischier selber. «Ich habe noch nichts gehört», sagt er. Spätestens nach dem Ottawa-Spiel ist klar: Es wäre eine Überraschung, wenn wir Nico Hischier im November nicht mehr in der besten Liga der Welt sehen würden.