Nach einer anstrengenden Woche, in der er von den interessierten Klubs im Hinblick auf den Draft am 23. Juni bei der Combine in BUffalointerviewt und in physischen Tests auf Herz und Nieren geprüft wurde, kann das Supertalent Nico Hischier endlich die Zeit geniessen.
Erst besucht er die Niagara-Fälle und dann ist er zusammen mit den drei weiteren Top-Draft-Kandidaten Nolan Patrick, Gabriel Vilardi und Casey Mittelstadt beim vierten Stanley-Cup-Final-Spiel in Nashville zu Gast.
Es ist erst das zweite NHL-Spiel, das der Walliser sieht. Entsprechend gross ist die Vorfreude. «Ich habe schon Bilder gesehen und man hat mir schon von der Stimmung erzählt und gesagt, dass es hier crazy wird. Ich freu mich riesig», sagt er.
Stunden vor dem Spiel treffen die Talente Stars wie Roman Josi und Sidney Crosby in der Bridgestone-Arena. «Roman Josi konnte ich schon im Sommer kennenlernen. Ich bin schon einige Male mit ihm auf dem Eis gewesen. Er ist ein sehr guter Typ und man kann sich viel von ihm abschauen. Und dann konnte ich jetzt auch Sidney Crosby die Hand schütteln», sagt Hischier strahlend. «Das ist schon etwas Spezielles. Als Kleiner schaust du Videos und Highlights von ihm und jetzt bist du hier.»
Der 18-Jährige wird auch Nolan Patrick, seinen grössten Konkurrenten im Kampf um die Nummer 1, gefragt. «Er ist ein grossartiger Typ. Ich habe ihn nun etwas besser kennengelernt. Er wäre happy für mich und ich wäre happy für ihn», sagt der Center der Halifax Mooseheads. Und Patrick bestätigt: «Jeder tut so, als würden wir gegeneinander antreten. Doch ich hoffe das Beste für ihn.»
Der Kanadier, der in dieser Saison nach einer Fehldiagnose im letzten Sommer mit grossen Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte, wehrt sich dagegen, dass die Qualität der diesjährigen Draft-Klasse vielerorts als tief eingestuft wird. «Ich denke, in den Medien hat man da übertrieben. Scouts, mit denen ich letzte Woche gesprochen habe, sagten mir, dass es ein überdurchschnittlicher Draft ist.»
Patrick ist der Meinung, dass die NHL in den letzten beiden Jahren, als mit Connor McDavid und Auston Matthews zwei «unglaubliche Spieler» als Nummer 1 gedraftet wurden, verwöhnt worden sei. «Man wird für eine Weile keinen McDavid mehr bekommen. Er ist einer der beiden Top-Spieler der NHL und ist 19 Jahre alt. Keiner von uns denkt, dass er das ist und keiner von uns sollte mit ihm verglichen werden.»