Wenige Stunden noch, dann geht es für Nico Hischier (18) endlich los. Vor 106 Tagen wurde er im NHL-Draft von den New Jersey Devils als Nummer 1 ausgewählt. Seither ist der Junge aus Naters VS der Hoffnungsträger für eine ganze NHL-Organisation. Er soll dem Stanley-Cup-Sieger von 1995, 2000 und 2003 zuerst wieder in die Playoffs und dann zu altem Glanz verhelfen.
Gegen Colorado gibt Hischier am Samstag sein Debüt in der besten Hockey-Liga der Welt (20 Uhr MESZ live auf Teleclub Zoom). Und schon nächste Woche wartet das erste Spiel gegen einen Superstar. «Ich freue mich auf Alexander Owetschkin», sagt Hischier zu BLICK. «Gegen ihn habe ich in der Vorbereitung schon gespielt.» Was Hischier nicht sagt: Da hat er im Gegensatz zu Washingtons russischem Flügel im Direktduell auch getroffen.
Wie in jedem seiner vier Vorbereitungsspiele. Zu den vier Toren kommen noch einmal drei Assists. Eine hervorragende Bilanz.
Eine, die den Druck noch einmal erhöht? In Nordamerika steht Hischier in den Tagen vor dem Saisonstart hoch im Kurs. «Er ist ein Star», befinden die Kanadier von Sportsnet. Auf der Homepage der NHL wählten 17 Experten den Walliser gerade zum Topfavoriten auf die Auszeichnung zum Rookie des Jahres.
Hischier zeigt sich davon unbeeindruckt. «Ich schlafe immer noch bestens», sagt er. «Klar bin ich ein bisschen nervös, aber auf eine gute Art. Es ist Vorfreude.» Schritt für Schritt hat er sich bei seinem neuen Team eingelebt. «Mit jedem Spiel fühle ich mich ein bisschen wohler.» Er profitiert dabei auch davon, dass New Jersey mit dem Winterthurer Mirco Müller (22) seit kurzem einen weiteren Schweizer unter Vertrag hat. «Es hilft mir, dass mit Mirco jemand da ist, mit dem ich Schweizerdeutsch sprechen kann.»
Dabei hat er eigentlich keine Hilfe nötig. Die Kollegen schwärmen richtiggehend. «Es ist überraschend, wie gut er das Spiel liest», sagt Stürmer Kyle Palmieri zu NJ.com. «Er ist am richtigen Ort, macht keine Fehler, die andere mit 18 oder 19 Jahren machen.»
Hischier sei bereit, sagt Teamkollege Taylor Hall, einst selber als Nummer 1 gedraftet. «Man hat das sofort gemerkt. Das ist extrem wichtig für uns.»
Davon blenden lässt sich Hischier nicht: «Wir haben immer noch null Punkte. Es zählt erst ab jetzt.»
Hischiers Premieren
Mein erstes Mal auf Schlittschuhen …
… war mit drei. Und noch ziemlich wacklig.
Mein erstes Mal in der Devils-Garderobe …
… war diesen Sommer. Das war definitiv sehr beeindruckend, ein «Wow-Effekt». Alles so gross.
Meine erste selbst gekaufte CD …
… das ist schwer. Keine Ahnung, das weiss ich nicht mehr.
Mein erster Lieblingsfilm …
… ein Hockeyfilm! «Mighty Ducks».
Meine erste grosse Liebe …
… ist meine Freundin Lorena.
Meinen ersten Rücktritt …
… habe ich mit neun Jahren gegeben. Damals wollte ich nur noch Fussball spielen. Aber ein paar Monate später war ich wieder zurück auf dem Eis. Zum Glück!
Mein erstes NHL-Spiel wird …
… ein Riesenerlebnis und mir für immer in Erinnerung bleiben.