Die Edmonton Oilers stehen vor einem Eishockey-Wunder: Sie erzwingen das kaum noch für möglich gehaltene Entscheidungsspiel im Final um den Stanley Cup. Die Kanadier schlagen die Florida Panthers in Spiel sechs mit 5:1 und gleichen die Best-of-7-Serie aus.
Die Oilers hatten schon wie die Verlierer ausgesehen. Spätestens nach der dritten Niederlage in Folge sprach nicht mehr viel dafür, dass die Kanadier im Finalduell noch eine Chance haben würden gegen die phasenweise entfesselten Florida Panthers, die mit der Chance auf den ersten Titel ihrer Geschichte vor Augen nicht aufzuhalten schienen. Doch nun hat im Kampf um die begehrteste Eishockey-Trophäe der Welt das viel zitierte Momentum gedreht.
Alle vier Oilers-Linien treffen
Der deutsche Superstar Draisaitl bleibt wie schon bei den beiden Oilers-Siegen zuvor (8:1 und 5:3) ohne Treffer. Dafür tritt der gebürtige Kölner wieder als Assistgeber in Erscheinung, er bereitet das 1:0 durch Warren Foegele im Startdrittel vor. Zusammen mit Adam Henrique und Zach Hyman sorgt dieser bis zur zweiten Pause für klare Verhältnisse zu Gunsten der Oilers. Sie profitieren allerdings auch davon, dass ein Treffer der Panthers zu Beginn des zweiten Drittels nach einer erfolgreichen Coaches’ Challenge aufgrund eines Offsides aberkannt wird.
Jede der vier Linien Edmontons steuert einen Treffer bei, und die Kanadier können es sich gar erlauben, dass Connor McDavid ohne Skorerpunkt bleibt. Der Captain hatte in den letzten beiden Partien je vier Punkte gesammelt und das Comeback seines Teams massgeblich geprägt.
«Jeder in der Kabine glaubt an uns»
Die Oilers haben nun die Chance, als zweites Team der NHL-Geschichte einen 0:3-Rückstand noch in einen Finalsieg umzudrehen. Das bisher einzige Mal gelang dies den Toronto Maple Leafs 1942. Die Detroit Red Wings waren 1945 das zweite und bislang letzte Team, das im Final einen 0:3-Rückstand auf ein 3:3 stellen konnte. Detroit verlor damals aber das Entscheidungsspiel gegen die Maple Leafs.
«Jeder in der Kabine glaubt an uns», sagt Linksaussen Zach Hyman, Torschütze zum 3:0. «In dieser Gruppe herrscht ein unerschütterlicher Glaube. Egal, wie schlimm die Umstände sind, wir glauben immer daran, dass wir eine Chance haben.» Edmonton könnte das erste NHL-Team seit 1993 werden, dass den Stanley Cup nach Kanada holt. Zuletzt gelang dies den Montreal Canadiens, die Oilers gewannen 1990 ihren fünften und bislang letzten Stanley Cup.
Das Endspiel um den Titel Nummer steigt in der Nacht auf Dienstag (2.00 Uhr MESZ). Die Panthers haben dann in Sunrise (Florida) die Chance, doch noch den ersten Stanley Cup ihrer Franchise-Geschichte zu gewinnen.
Minnesota Wild – New Jersey Devils 3:5
Seattle Kraken – Nashville Predators 4:2
Columbus Blue Jackets – Tampa Bay Lightning 4:2
Detroit Red Wings – Florida Panthers 0:2
New York Rangers – Carolina Hurricanes 2:1
Ottawa Senators – Los Angeles Kings 2:3
Washington Capitals – New York Islanders 0:3
Boston Bruins – Toronto Maple Leafs 3:2 n.P.
Edmonton Oilers – Dallas Stars 3:4
Arizona Coyotes – Montreal Canadiens 3:2
Vegas Golden Knights – Winnipeg Jets 5:2
San Jose Sharks – Vancouver Canucks 1:10
Minnesota Wild – New Jersey Devils 3:5
Seattle Kraken – Nashville Predators 4:2
Columbus Blue Jackets – Tampa Bay Lightning 4:2
Detroit Red Wings – Florida Panthers 0:2
New York Rangers – Carolina Hurricanes 2:1
Ottawa Senators – Los Angeles Kings 2:3
Washington Capitals – New York Islanders 0:3
Boston Bruins – Toronto Maple Leafs 3:2 n.P.
Edmonton Oilers – Dallas Stars 3:4
Arizona Coyotes – Montreal Canadiens 3:2
Vegas Golden Knights – Winnipeg Jets 5:2
San Jose Sharks – Vancouver Canucks 1:10