Mark Streit muss bei den Pittsburgh Penguins erneut überzählig zuschauen. Unsere beiden anderen Berner Verteidiger sind bei jedem Gegentor der Predators auf dem Eis: dreimal Roman Josi (Minus-2-Bilanz, 27:27 Min. Eiszeit) und einmal Yannick Weber (–1, 8:27 Min.).
Auf das brutale 3:5 zum Start folgt ein 1:4 – Nashville ist trotz spielerischen Vorteilen im Stanley-Cup-Final arg in Rücklage. Denn nur in 3 von 37 Fällen wurde ein Team noch Meister, das die ersten beiden Spiele auswärts verloren hatte.
Den Unterschied machen erneut die Torhüter. Meister-Goalie Matt Murray (23) wackelt kein bisschen. Und Pekka Rinne (34), der im ersten Spiel 4 von 11 Schüssen passieren lässt, hat diesmal zwar etwas mehr Arbeit, ist aber wieder nicht auf der Höhe – und wird nach drei Gegentoren innert 198 Sekunden zu Beginn des Schlussdrittels ausgewechselt.
Dabei war der Finne in den drei Runden davor der Trumpf des Teams aus Tennessee. Gegen Chicago, St. Louis und Anaheim wehrte er 94,1 Prozent aller Schüsse ab, gegen Pittsburgh nur 77,8 Prozent.
So ist Rinne ein Handicap für die «Preds», auch wenn Coach Peter Laviolette herausstreicht, dass «Pekka das ganze Jahr exzellent» gewesen sei. Die Frage, ob er im dritten Spiel in der Nacht auf Sonntag in Nashville wieder auf Rinne setze, mag er aber nicht beantworten.
Dass der amerikanische Coach keine Hemmungen hat, in den Playoffs einen Goalie-Tausch vorzunehmen, weiss Martin Gerber, den Laviolette auf dem Weg zum Stanley-Cup-Sieg 2005 mit Carolina durch den jungen Cam Ward ersetze. Schlägt nun die Stunde von Rinnes Landsmann Juuse Saros (22)? Es wäre eine Überraschung.