Roman Josi muss sich wie im siebten Himmel fühlen. Seine Frau Ellie («Ihr geht es sehr gut, wir freuen uns extrem auf den Februar») erwartet das erste Kind des Paares und im Sommer erhielt er die «Norris Trophy», die Auszeichnung für den besten Verteidiger der NHL. Ein Meilenstein fürs Schweizer Eishockey.
Und nun räumt der 30-Jährige erneut ab. Er ist der MVP, der wertvollste Spieler, bei der Wahl «BLICK Sport Champions» und lässt Handballer Andy Schmid und Fussballerin Lia Wälti hinter sich. Bereits vor einem Jahr hatte der Captain der Nashville Predators bei den Sports Awards in dieser neu geschaffenen Kategorie obenaus geschwungen.
Wird der Empfang von Trophäen langsam zur Gewohnheit? «Nein, überhaupt nicht. Ich freue mich immer. Und wenn man sich die Jury anschaut, mit so hochkarätigen aktuellen und ehemaligen Sportlern, ist es für mich natürlich eine Riesen-Ehre und sehr speziell», sagt der Berner.
Fans wählen Josi zum MVP
Zudem hatten auch die Fans das Sagen. Keine Spur von Neid, Josi scheint man den Lohn von 9,059 Millionen Dollar pro Saison zu gönnen.
Was er auf dem Eis zeigt, ist ja auch fantastisch. «Er macht Dinge, die nicht viele können», sagt sein Trainer John Hynes. Auf dem Eis sehe alles «so natürlich und flüssig» aus. «Das macht ihn zu einem besonderen Spieler.» In den Playoffs stiess Josi dann an die Grenzen eines Einzelnen in einem Teamsport.
Inzwischen ist er wieder zurück in seiner Villa in der Nähe von Nashville. Doch wegen eines Familienfests in Grindelwald hatte er sich davor zu einem zweiwöchigen Blitzbesuch in der Heimat durchgerungen und dabei zweimal eine Quarantäne auf sich genommen.
«Es war sehr schön, die Familie, meine Freunde und meine Grosseltern wieder einmal zu sehen.» Sein 90-jähriges Grosi traf er erst zum Mittagessen, nachdem sein Corona-Test negativ gewesen war.
Zwei Corona-Tests pro Woche
Josi hofft, dass die NHL-Saison Mitte Januar beginnen kann, nachdem es Fortschritte bei den Gesprächen zwischen Spielergewerkschaft und der Liga gab. In zwei Gruppen trainieren die Predators bereits. Und zweimal pro Woche werden die Spieler auf Corona getestet.
Und dann gab es noch diesen Call mit Basketball-Legende Shaquille O’Neal (48). «Er erzählte uns, wie er sich auf die Zeit nach dem Sport vorbereitet hatte», sagt Josi. «Es war sehr interessant. Er gab uns einige interessante Einblicke darüber, wie er den Übergang vom Basketball ins Business-Leben sehr gut meistern konnte.» Dafür hat Josi noch etwas Zeit. Sein Vertrag läuft noch acht Jahre.