Das Draftfieber steigt, die Nervosität auch. In wenigen Stunden ist klar, ob das Schweizer Hockey-Juwel Nico Hischier (18) sein Wahnsinns-Jahr mit der Wahl zur Nummer 1 krönt. Oder ob er «nur» den Schweizer Draft-Rekord von Nino Niederreiter schlägt, der 2010 von den New York Islanders als Nummer 5 ausgewählt wurde.
Während der abgelaufenen Saison ist der Walliser dem Kronfavoriten Nolan Patrick (18) immer weiter auf die Pelle gerückt. Schwimmen dem Center aus Winnipeg, der über ein Jahr lang als sichere Nummer 1 aussah, jetzt noch die Felle davon?
Oder spielt in der konservativen Hockey-Welt doch der Kanadier-Bonus und Hischier muss sich mit der Nummer 2 begnügen? «Wir sind die kleinen Schweizer, das ist klar», sagt Hischiers Agent Gaëtan Voisard. «Das ist sicher kein Vorteil.»
Auch wenn Hischier auch in den letzten Stunden vor dem Draft betont, dass er als Nummer 2 genauso glücklich wäre wie als 1 – als ehrgeiziger Sportler wird auch er auf die Spitze schielen.
Voisard jedenfalls hofft auf den grossen Coup. «Natürlich entscheidet die Draftposition nicht über die Karriere. Aber für mich ist es eine Herzensangelegenheit, man fiebert so extrem mit. Und wir können hier einen Meilenstein fürs Schweizer Hockey schaffen.»
Ob nun die New Jersey Devils mit der Nummer 1 zuschlagen, Philadelphia mit der 2 oder ob es einen Trade gibt und plötzlich ein anderes Team zum Hischier-Handkuss kommt – die Klubs scheinen sich ihre Meinungen gebildet zu haben. Dem Vernehmen nach gab es für die Top-Kandidaten in Chicago keine Gespräche mit General Managern mehr.