Der «World Cup of Hockey» soll im Herbst 2016 wieder über die Bühne gehen. World Cup of Hockey? Die Nachfolgeveranstaltung des sagenhaften «Canada Cup» wurde bisher 1996 und 2004 ausgetragen, damals waren die besten sechs Teams der IIHF-Weltrangliste gesetzt, dazu stiessen zwei Wildcard-Teilnehmer. 1996 gewann die USA, 2004 siegte Kanada. Auch für 2016 sind die Top 6 der Weltrangliste fix mit dabei – aber wer sonst noch mitmischen darf, steht in den Sternen.
Aus meiner Perspektive gibt es deshalb nur eine Frage: Wird die Schweiz übergangen? Diese Problematik beschäftigt wohl auch den Schweizer René Fasel, kürzlich bezeichnete der IIHF-Präsident mögliche Teilnehmer hinter den Top 6 als «offene Frage».
Organisiert wird der «World Cup» von der NHL, und die Bosse planen überraschenderweise, hinter Kanada, den USA, Russland, Schweden, Finnland und Tschechien ein NHL-Allstar-Team aus Spielern Resteuropas einzuladen, dazu wohl eine Art U23-Auswahl, bestehend aus Nordamerikanern.
Damit wären die Schweiz und die Slowakei, die Nationen 7 und 8 der Weltrangliste, angeschmiert. Ebenfalls überraschend ist, dass Fasel diese Idee unterstützt – wobei man sich bewusst sein muss, dass Fasels Einfluss bei den Entscheidungsträgern der NHL äusserst minim ist.
Als Chef der IIHF ist Fasel in letzter Konsequenz dafür verantwortlich, das Produkt Eishockey im globalen Kontext wachsen zu lassen. Aber wie lässt sich dies mit dem Einverständnis in Einklang bringen, den Vizeweltmeister von 2013 und den Olympiavierten von Vancouver 2010 zugunsten zweier konstruierten Teams auszuschliessen? Damit wird – meiner Meinung nach – das ursprüngliche Konzept des World Cups sabotiert. Zu Berücksichtigen gilt es allerdings auch die politische Ebene: Vielleicht ist Fasels Unterstützung für diese Idee ein Gegengeschäft: Die Teilnahme der NHL-Profis für das olympische Eishockeyturnier 2018 in Pyeongchang (eine IIHF-Veranstaltung) steht immer noch in den Sternen.