Was in Las Vegas passiert, bleibt ein Geheimnis von Las Vegas. Dieses geflügelte Wort mag als Slogan für Hollywood-Filme oder die Tourismus-Branche genügen, aber die Medien Nordamerikas werden sich damit nicht abspeisen lassen. Die mögliche Erweiterung der NHL nach Las Vegas ist längst kein Geheimnis mehr: Die NHL ist entschlossen, die Stadt der Spieler in den elitären Zirkel der Major-League-Märkte aufzunehmen.
Las Vegas erfüllt die typischen Voraussetzungen eines NHL-Marktplatzes eigentlich kaum, trotzdem bringt die Stadt im US-Gliedstaat Nevada unwiderstehliche Qualitäten mit. Im Jahr 2013 strömten gemäss der örtlichen Tourismusbehörde rund 40 Millionen Besucher ins Spielerparadies, in der gesamten Metro-Region wohnen derzeit zudem fast 2 Millionen Menschen. Las Vegas ist stellvertretend für Unterhaltung und Tourismus, dazu fehlt die örtliche Konkurrenz der anderen grossen Sportverbände NFL, NBA oder MLB – ein Wettbewerbsvorteil, wie ihn sonst nur Columbus kennt.
Trotzdem ist NHL-Eishockey in Las Vegas keine todsichere Sache – darum hat es die NHL den möglichen Eigentümern Bill Foley und der Maloof-Familie ermöglicht, mit ihrer am 10. Februar lancierten «VegasWantsHockey»-Initiative mindestens 10000 Zahlungsversprechen für Dauerkarten zu ergattern. So kann die NHL herausfinden, ob tatsächlich genug öffentliches Interesse vorliegt, um ab der Saison 2016 mit einen Expansionsteam an den Start zu gehen.
Mal abgesehen von den verkauften Dauerkarten ist natürlich die Erweiterungsgebühr von 450 Millionen Dollar der wahre Grund für die NHL, nach Las Vegas zu ziehen. Im Jahr 2000 bezahlten die Organisationen in Minnesota und Columbus noch 80 Millionen Dollar, um in der grossen Show dabei zu sein. Ich glaube kaum, dass die NHL-Bosse die Gelegenheit verstreichen lassen, in kurzer Frist an so viel Kohle zu kommen. Vegas, Baby!