Der Weg in die NHL ist keine Schnellstrasse – und wenn du nicht ein Wahnsinnstalent wie Sidney Crosby, Connor McDavid oder Jack Eichel bist, führt dieser Weg nur über Umwege ans Ziel. Direkt vom NHL-Draft in die Startaufstellung beim Saison-Eröffnungsspiel? Dieses Traumszenario erfüllt sich nur für wenige, die meisten NHL-Aspiranten müssen sich erst in der American Hockey League für höhere Aufgaben empfehlen.
Die Detroit Red Wings beispielsweise haben diesen Entwicklungsprozess zum Standard gemacht. Eine Blaupause für Erfolg? 23 Playoff-Teilnahmen in Serie sind der Beweis dafür. Detroit bereitet die Talente in der AHL physisch und mental auf den rauen NHL-Alltag vor, damit sie dort gleich beim ersten Einsatz konkurrenzfähig sind.
Steve Yzerman, der GM der Tampa Bay Lightning, ist ein Produkt dieser Schule. Er hat Tampa nach diesem Vorbild strukturiert und so auf Vordermann gebracht. Spieler wie der grossartige Mittelstürmer Tyler Johnson gingen diesen Weg, ja sogar Trainer Jon Cooper wurde in der AHL für die beste Liga der Welt getrimmt.
Ich wurde in dieser Woche häufig gefragt, welche Bedeutung die Zurückstufung der vielen Schweizer Talente wie Sven Andrighetto, Mirco Müller, Joel Vermin oder Dean Kukan hat. Meine Antwort ist immer die gleiche: Wenn sie sich Roman Josi oder Nino Niederreiter zum Vorbild nehmen, die beide Zeit in der AHL verbrachten und später in der NHL Fuss fassten, werden sie früher oder später den gleichen Weg gehen.
Natürlich ist es für junge Sportler manchmal schwer, Geduld zu üben, sie wollen den Erfolg schon heute, nicht erst morgen. Für die allermeisten Spieler gibt es aber keine Abkürzung in die NHL. Sie müssen sich erst auf der tieferen Stufe einen Namen machen und auf eine Gelegenheit lauern.