Doug Honegger
Tief gesunken – weshalb Oilers-Tickets nur noch 8,75 Dollar kosten

Doug Honegger beleuchtet exklusiv für Blick.ch den nordamerikanischen Sportalltag. Heute schreibt er über die Gründe der monumentalen Krise der Edmonton Oilers in der NHL.
Publiziert: 17.12.2014 um 11:08 Uhr
|
Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:32 Uhr
1/2
Die Spieler der Edmonton Oilers stecken mit 15 Pleiten in den letzten 16 Spielen in einer Krise.
Foto: Keystone
Von Doug Honegger

Auch für NHL-Teams spielt beim Entscheid, ob der Trainer gefeuert wird oder nicht, nur eines eine Rolle: das Geld. Das bedeutet, dass man einen bedeutenden Entscheid aufgrund wirtschaftlicher Faktoren fällt, um das Wesentliche zu erhalten.

Wenn die Tickets für Heimspiele eines NHL-Teams auf der Internet-Plattform «StubHub» für den Ramschpreis von 8,75 Dollar über den Tresen gehen wie gerade eben bei den Edmonton Oilers, ist diese Entscheidung leicht zu treffen.

Gibt es überhaupt etwas Entwürdigenderes für den milliardenschweren Eigentümer Daryl Katz oder Vizepräsident Bob Nicholson (der frühere Boss von Hockey Canada) als die Tatsache, dass die Fans für den Besuch der Spiele praktisch kein Geld mehr bezahlen wollen?

Das ist noch niederschmetternder als der Fakt, dass 15 von den letzten 16 Spielen verloren wurden oder die Playoffs bereits wieder ausser Reichweite liegen. Ein NHL-Ticket für 8,75 Dollar? Das mag vielleicht in Florida durchgehen – aber bei den Edmonton Oilers?

Erinnern Sie sich an Dallas Eakins? Im Sommer 2013 wurde der damalige Coach der Toronto Marlies (AHL) so gehypt, dass er von Oilers-GM Craig McTavish als Assistent von Ralph Krueger in Betracht gezogen wurde – nur informierte McTavish Krueger nicht über diesen möglichen Schritt.

Eakins hinterliess beim Job-Interview wohl so viel Eindruck, dass McTavish seinen Coach Krueger via Skype feuerte und Eakins den hochdekorierten Job übergab. Jetzt, nach 113 Spielen mit nur 36 Siegen, hat McTavish seinen Wunschtrainer gefeuert – ich denke, er hätte Ralph Krueger behalten sollen.

Es spielt gar keine Rolle, wie viele Stanley Cups GM Craig McTavish und Präsident Kevin Lowe zusammen als Spieler gewonnen haben – die Edmonton Oilers sind gegenwärtig ein Desaster. Die eigentliche Schuld an diesem Zustand trägt aber der Eigentümer Daryl Katz.

Er hat es bisher nicht fertig gebracht, seine Freunde und Idole aus der glorreichen Zeit der Oilers zu entmachten. Solange er diesen Schritt nicht macht und endlich bewährte, erfahrene und erfolgsorientierte Strategen einstellt, wird sich das Schicksal der Oilers auch nicht wenden.

Hier gehts zum aktuellen Twitter-Account von Doug Honegger.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?