Doug Honegger
NHL-Schweizer helfen den Canucks

Doug Honegger beleuchtet exklusiv für Blick.ch den nordamerikanischen Sportalltag. Heute schreibt er über die Bedeutung von Spielern mit Schweizer Background für die Playoff-Hoffnungen der Vancouver Canucks.
Publiziert: 25.02.2015 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:17 Uhr
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Sbisa (Nummer 5) ist für seine harten Zweikämpfe bekannt.
Foto: Keystone
Von Doug Honegger

Die Vancouver Canucks versuchen sich in der Western Conference der NHL für die Playoffs zu qualifizieren, in der Gruppe also, in der die Trauben wesentlich höher hängen als in der Ostgruppe. Die geografische Lage Vancouvers im äussersten Westen Kanadas sorgt für ein ausgedehntes Reiseprogramm, während den 41 Auswärtsspielen der Regular Season kommen so rund 72'000 Flugkilometer zusammen, im Vergleich dazu sind Mark Streits Philadelphia Flyers mit 50'000 Kilometern geradezu Stubenhocker.

Gegenwärtig versuchen sich die Canucks auch ohne neun Stammkräfte über Wasser zu halten, der prominenteste Abwesende ist dabei Stammgoalie Ryan Miller. Im Rennen bleiben sie trotzdem, weil die entstandenen Lücken durch andere Spieler gestopft werden. Zu diesen Spielern gehören auch die beiden Schweizer Luca Sbisa und Yannick Weber sowie der Lette Ronalds Kenins, der sich bei den ZSC Lions den Feinschliff für Nordamerika geholt hatte.

Die guten Leistungen von Sbisa und Weber überraschen mich nicht. Sbisa (25), der im Tausch für den Stürmer Ryan Kesler nach Vancouver wechselte, hat bereits mehr als 300 Spiele auf dem Buckel und ist prächtig gediehen: Sbisa ist mittlerweile ein läuferisch sehr starker und enorm harter Verteidiger. Seine Bedeutung wird in den Playoffs noch wachsen.

In einem Team, das normalerweise über sehr viel Tiefe in der Abwehr verfügt, muss sich Yannick Weber (26) meist mit der Rolle des Edelreservisten abfinden. Wird er wie gerade eben gebraucht, zeigt er sich von seiner besten Seite. Und das steigert seinen Wert für die Mannschaft.

Ronny Kenins (23) ist eigentlich ein klassischer Energiespieler für eine dritte Formation, aber mit seinem Scoring-Touch (7 Punkte in 11 Spielen seit er aus der AHL kam) wächst seine Bedeutung für die Mannschaft - und damit die Wertschätzung seiner Teamkollegen.

Gegenwärtig verfügen die Canucks noch über fünf Punkte Reserve auf die Calgary Flames und den 9. Platz – aber wenn ein Team mit beträchtlichen Verletzungssorgen in einer schwierigen Lage bestehen will, ist es auf die Flexibilität seiner Spieler angewiesen, die entstandenen Löcher zu füllen. Genau das also, was Sbisa, Weber oder Kenins in Vancouver gerade unter Beweis stellen.

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