Doug Honegger
Las Vegas und Québec träumen von der NHL

Die NHL steht vor einer Expansion: Mit Las Vegas und Québec City sollen bald zwei neue Teams in der besten Eishockey-Liga der Welt spielen. Noch muss das Projekt allerdings einige Hürden überwinden, nicht nur finanziell.
Publiziert: 08.08.2015 um 08:54 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 22:55 Uhr
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In Las Vegas wird fleissig am neuen Stadion gebaut.
Foto: Keystone
Von Doug Honegger

Bereits 2017 wird die NHL von bisher 30 auf 32 Teams ausgedehnt – mit dieser Ankündigung bestätigte die NHL, dass der Bewerbungsprozess mit zwei Kandidaten in die nächste Phase geht: Québec City mit dem Mediengiganten Quebecor im Rücken und das Spielerparadies Las Vegas, das durch Black Knight Sports vertreten wird, eine Kooperation von Bill Foley und der Maloof-Familie.

Worte der Enttäuschung, die in der NHL wegen des fehlenden Angebots aus Seattle herrscht, fehlten in der Pressemitteilung. Seattle mit seinem Einzugsgebiet im Nordwesten der USA galt das Hauptinteresse der NHL für eine Expansion.

Obwohl die Liga immer betont, sich im amerikanischen Südwesten weiter etablieren zu wollen, glaube ich nicht, dass Eishockey in Las Vegas wirklich gefragt ist. Natürlich besteht ein Interesse von kommerzieller Seite, und ein virtueller Saisonkartenverkauf im vergangenen Februar resultierte in mehr als 13 500 Zusagen.

Eine Garantie für nachhaltigen Erfolg ist das aber noch lange nicht, besonders dann nicht, wenn man mit einem schwachen Team in einem Umfeld antritt, das alles andere ist als ein Eishockeymarkt. Als mahnendes Beispiel müsste Arizona mit seinen maroden Coyotes eigentlich weitere Wüsten-Projekte der NHL verhindern.

Probleme hat indes auch Québec – obwohl die Stadt vollkommen verrückt nach Eishockey ist. Als die Nordiques 1996 als Avalanche nach Denver verscherbelt wurden, herrschte unter den Spielern schon vor dem ersten Bully Feststimmung.

Die kommerzielle Basis der Stadt wäre die schwächste der gesamten Liga, dazu kommt der aktuell unvorteilhafte Wechselkurs zum US-Dollar: Nur 75 Cent ist ein kanadischer Dollar derzeit Wert, bei einer Eintrittsgebühr von 500 Millionen in US-Währung müsste Québec nur schon für die Aufnahme in die Liga 625 Millionen hinblättern.

Rechnet man die Kosten für die neue Arena dazu (375 Millionen), wird die Wirtschaft des kleinen und abgeschiedenen Québec mit einer Milliarde belastet, bevor der erste Puck eingeworfen wird. Ein Vergleich: Die Montréal Canadiens wurden 2009 für 575 Millionen kanadische Dollar verkauft, inklusive Stadion.

Las Vegas und Québec sind nicht die allerbesten Optionen für eine Expansion, aber mit dem Scheck über eine Milliarde US-Dollar in der Tasche sollte es Präsident Gary Bettman beim Treffen der Eigentümer im September leicht fallen, die Ausweitung der Liga an die Bosse zu verkaufen.

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