Doug Honegger
Andrighetto kann in Fussstapfen von Streit und Co. treten!

Doug Honegger beleuchtet exklusiv für BLICK den nordamerikanischen Sportalltag. Heute: Sven Andrighetto und die NHL.
Publiziert: 11.04.2016 um 19:20 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:10 Uhr
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Hat etwas riskiert und Erfolg damit: Sven Andrighetto (links).
Foto: AP
Doug Honegger

Sven Andrighetto (23) ist ein Vorbild für Schweizer NHL-Aspiranten. Warum diese Aussage, nachdem er in der abgelaufenen Saison «nur» 44 Spiele für die Canadiens absolvierte? Die Antwort ist simpel: Er hat in der AHL durchgehalten, auf seine Chance gelauert und dann in kürzester Zeit bewiesen, dass er die NHL auf dem Kasten hat. Seine Ausbeute: 7 Tore und 10 Assists.

Doug Honegger beleuchtet exklusiv für Blick.ch den nordamerikanischen Sportalltag.

Wie er das gemacht hat? Er hat etwas riskiert und damit für Aufsehen gesorgt. In der Regel sind junge AHL-Spieler in der NHL sehr vorsichtig und vermeiden jedes Risiko – bloss nicht durch Fehler auffallen. Mit dieser defensiven Strategie ist es aber fast unmöglich, in der High-End-Liga NHL eine Duftmarke zu setzen.

Fanbasis und lokale Medien reagierten nach Andrighettos Auftritt zuerst erstaunt und fragten sich, ob dieser Bursche aus dem Nichts aufgetaucht sei. Das stimmt natürlich nicht, der Stürmer hatte bei den Talentspähern schon in der Juniorenliga Eindruck hinterlassen, als er bei Rouyn-Noranda (rund 600 km nordwestlich von Montreal) regelmässig im Resultatbulletin auftauchte.

Montreals Talentspäher sehen in Andrighetto genug Potenzial für die ersten drei Sturmlinien und wählen ihn 2013 in der dritten Runde als Nummer 86.

Die Canadiens sind ein Team, das auf Speed und Talent setzt. Dazu passt der 1,78 m grosse Andrighetto. Er ist kreativ, entschlossen und besitzt einen ausgezeichneten Torriecher, während etwas mehr als zwei Saisons in der AHL konnte er seine Qualitäten verfeinern. Trotzdem musste er geduldig sein und auf seine Chance warten.

Nach insgesamt 56 NHL-Spielen lässt sich keine verlässliche Prognose stellen, aber Andrighetto sollte in der nächsten Saison in die Fussstapfen von Mark Streit, Raphael Diaz oder Yannick Weber treten können. Allesamt Spieler, die Montreal als Sprungbrett für eine NHL-Karriere nutzten.

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