Der Paritätsgedanke der NHL hat vorbildlichen Charakter. Das Bestreben, allen Teilnehmern eine möglichst faire Chance auf den Titelgewinn zu bieten ist etwas, das der National League zum Beispiel vollkommen abgeht. Das Schweizer Eishockey ist eine Plutokratie, hier sagen die Reichsten, wo es lang geht und sorgen damit auch gleich dafür, dass sich daran nichts ändert.
Allerdings ist das System der Ausgeglichenheit mit Lohndeckel und Draftsystem allein keine Garantie für Erfolg, eine These, die von den notorisch erfolglosen Edmonton Oilers bestätigt wird.
Seit dem verlorenen Final von 2006 hat die Organisation aus dem Westen Kanadas nur noch ein einziges Mal die Playoffs erreicht, obwohl der Klub vom Draftsystem inklusive Lotterie profitierte und insgesamt vier First-Overall-Picks und massenhaft talentierte Spieler aufgabeln konnte.
In der noch laufenden Saison stellten die Oilers mit Connor McDavid und dem Deutschen Leon Draisaitl zwei der besten vier Skorern der Liga, aber wie schon in den vergangenen Jahren brachte es das Management nicht fertig, die Ausnahmekönner mit genug Qualität zu umgeben, um wenigstens die Playoffteilnahme zu ermöglichen.
Oilers-Nostalgie in der Teppichetage
Bei den Edmonton Oilers bringt ein Blick auf das Organigramm Aufschluss: was zählt, ist allein der Stallgeruch. Die letzte Bastion des «Old Boys-Netzwerk», titelte kürzlich eine Lokalzeitung. Wayne Gretzky und sein Bruder Brent gehören dabei genauso zum Braintrust wie andere ehemalige Oilers-Granden, zum Beispiel Craig McTavish oder Kevin Lowe. Selbst die Abteilung Talentsichtung ist aufgrund dieses Prinzips organisiert.
Nächstens soll ein neuer GM (Sportdirektor) für frischen Wind sorgen, eine Position mit dem Potenzial für heftige Kopfschmerzen. Solange sich Eigentümer Daryl Katz nicht von der Oilers-Nostalgie in der Teppichetage verabschiedet, wird sich in Edmonton nichts ändern. Parität hin oder her.