Letztes Jahr war Mark Streit überrascht, dass er Stunden vor Transferschluss noch von den Philadelphia Flyers über Tampa Bay Lightning zu den Pittsburgh Penguins spediert wurde. Dank diesem Wechsel konnte der Berner seinen Traum verwirklichen und gewann kurz vor Karriereende noch den Stanley Cup.
Streits Anteil am Titel war zwar nicht riesig, aber auch nicht so klein wie man vielleicht denken könnte. Der Routinier bestritt in den Playoffs drei Spiele und buchte dabei zwei Assists. Dazu war der Verteidiger ein wichtige Absicherung für den Fall der Fälle und trug, in dem er die Rolle des Reservisten hochprofessionell akzeptierte, auch zur guten Teamchemie bei.
Mit Streit setzte Pittsburgh eine Serie fort: Jeder der letzten zwölf Stanley-Cup-Champions holte am letzten Transfertag noch mindestens einen Spieler.
Routiniers als letzten Mosaikstein
2016 holten die Penguins Verteidiger Justin Schultz aus Edmonton, 2015 die Chicago Blackhawks Viertlinienspieler Andrew Desjardins aus San Jose, 2014 die Los Angeles Kings den slowakischen Goalgetter Marian Gaborik aus Columbus, 2013 die Blackhawks den hünenhaften slowakischen Center Michal Handzus aus San Jose und 2012 die Kings Playoff-Spezialist Jeff Carter aus Columbus.
2011 wirbelten die Boston Bruins gewaltig. Mit Chris Kelly (Ottawa), Rich Peverley, und Tomas Kaberle (Toronto) sowie vier unbedeutende Spieler.
2010 sicherte sich Chicago mit Verteidiger Nick Boynton (Anaheim) ab, 2009 schnappte sich Pittsburgh Stürmer Bill Guerin von den New York Islanders, der in den Playoffs dann 15 Skorerpunkte buchte, 2008 verpflichteten die Detroit Red Wings Verteidiger Brad Stuart last minute, 2007 legte Anaheim mit Brad May (Colorado) an Muskelkraft zu und 2006 verpflichteten die Carolina Hurricanes Sturm-Legende Mark Recchi (Pittsburgh), der dann 16 Skorerpunkte zum Titel beisteuerte.
Diesmal ging kein Schweizer über den Ladentisch
Vor allem Routiniers, oft solche mit auslaufenden Verträgen, sind beim Schlussverkauf gefragt. Und längst ist der Deadline-Day ein mediales Spektakel. In diesem Jahr ist es besonders prickelnd. Denn die Ottawa Senators, denen Besitzer Eugene Melnyk einen rigorosen Sparkurs verordnet hat, versuchten Star-Verteidiger Erik Karlsson (27) zu verscherbeln. Doch niemand war bereit, den gewünschten Preis zu bezahlen.
Ein Schweizer ging diesmal zum Transferschluss über den Ladentisch.
Die wichtigsten Transfers:
- Ryan McDonough von den New York Rangers zu Tampa Bay
- Evander Kane von Buffalo zu San Jose
- Thomas Vanek von Vancouver zu Columbus
- Tomas Tatar von Detroit zu Vegas
- Paul Stastny von St. Louis zu Winnipeg
- Ryan Hartman von Chicago zu Nashville
- Pat Maroon von Edmonton zu New Jersey
Schon am Samstag wechselte Ex-Davos-Star Rick Nash von den Rangers zu Boston.