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Buffalo-Trainer Ralph Krueger im Interview
Können Sie sich Patrick Fischer als NHL-Coach vorstellen?

Nach einem Abstecher zum Fussball hat das Eishockey Ralph Krueger (60) zurück. Und dem Ex-Nati-Coach ist das Comeback bei den Buffalo Sabres in der NHL ausgezeichnet geglückt.
Publiziert: 06.11.2019 um 18:41 Uhr
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Das Eishockey hat Ralph Krueger zurück.
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Stephan Roth

Herr Krueger, ist es mit dem Coachen wie mit dem Velofahren: Wenn man es einmal kann, verlernt man es nie mehr?
Ralph Krueger: Es war überraschend einfach. Im Sommer hatte es mich noch beschäftigt, ob ich Mühe damit haben würde. Doch ich fühlte mich sofort wieder zu Hause. Nach sechs Jahren Pause, wenn man vom World Cup 2016 absieht, war das nicht selbstverständlich. Da hat mir auch die Zeit bei Southampton geholfen. Ich hatte so viel Kontakt mit der jungen Generation.

Wie ist es dazu gekommen, dass Sie zurück an der Bande sind?
Nach dem Verkauf von Southampton war klar, dass ich nur noch bis zum Ende meines Vertrags bleiben würde. Danach gab es drei Optionen: das Management eines NHL-Klubs, wieder als Trainer einsteigen oder eine ähnliche Rolle bei ­einem Premier-League-Klub – es gab Investoren, die sich für einen Kauf eines Klubs interessierten. Doch nach den Gesprächen mit den Sabres hat es mich wie ein Magnet angezogen. Der Entscheidungsprozess dauerte mehrere Monate, und wir hatten dann ein Meeting mit der ganzen Familie bei meinem Sohn Justin zu Hause.

Weshalb Buffalo? Die Sabres waren letztmals 2011 in den Playoffs.
Ich denke, ich bin zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Es ist ein Klub im Aufbruch. Viele Elemente sind schon vorhanden. Wie damals 1997, als ich die Nati übernahm. Da ist auch der grosse Reiz, einen Aussenseiter zu übernehmen. Unsere Kernspieler sind jung. Ich hatte den Eindruck, dass sie bereit sind, den nächsten Schritt zu machen. Zudem hat es mit den Führungsleuten der Sabres gepasst.

Stimmt es, dass Sie sich vor der Unterschrift inkognito bei den Fans in Buffalo umhörten?
Als ich da war, bin ich etwas in der Stadt rumspaziert und habe dann zwei Playoff-Spiele in Sportbars geschaut. Da habe ich an der Theke mit Fans diskutiert. Das war interessant. Buffalo ist eine gute Stadt. Ich war überrascht, wie europäisch sie ist. Es hat viel Kultur, Musik und Cafés. Und man ist nur 20 Kilometer von den Niagara-Fällen entfernt.

Haben Sie es vermisst, direkt am Puls des Sports zu sein?
Total. Beim ersten Testspiel dachte ich: Wow! Du hast die Mannschaft ständig in der Hand. Alle 30, 40 Sekunden kommen die Spieler wieder zu dir. Es gibt so viele Dinge, auf die man Einfluss nehmen kann. Und die NHL ist so viel besser geworden. Das Tempo, das Athletische, das Leben neben dem Eis. Das Produkt Eishockey wird immer besser – auch in der Schweiz.

Wo sehen Sie Ihre grösste Stärke?
Schnell eine sehr offene Kultur reinzubringen, in der man alles auf den Tisch legt. Jeder weiss bei mir, was erwartet wird. Die Kommunikation ist mir wichtig, dass die Spieler sich offen einbringen können – das ist nicht überall so in der NHL. Doch ich verlange sehr viel von den Spielern. Ich bin nicht hier, um populär zu sein. Ich setze die Gruppe ständig unter Druck.

Europäer haben immer noch einen schweren Stand. Können Sie sich zum Beispiel Patrick Fischer als NHL-Coach vorstellen?
Es ist sicherlich möglich. Doch in den letzten 19 Jahren war ich der einzige europäische Headcoach – in Edmonton und jetzt hier. Der Weg in die NHL führt wohl über einen Job in der AHL. Wenn ich nicht zwei Jahre als Assistent in Edmonton gearbeitet hätte, wäre ich kaum NHL-Coach geworden. Und der Erfolg am World Cup hat extrem geholfen, mich im Gespräch zu halten.

Ein Stück europäische Kultur haben Sie in Form von Espresso-Maschinen mit zu den Sabres gebracht.
Die haben wir überall installiert und nehmen sie auch zu den Auswärtsspielen mit. Den Spielern gefällt es. Dabei kam ich damals als Teetrinker in die Schweiz und habe die Espresso-Kultur erst bei der Nati schätzen gelernt.

Die Schweiz richtet im Frühling die Hockey-WM aus. Wie 2009 – als Sie als Nati-Coach den umstrittenen Begriff des Heim-Nachteils ­geprägt haben. Müssen wir uns deshalb Sorgen machen?
Überhaupt nicht. Im Hockey gab es den Trend, dass die Heim-Teams an der WM Schwierigkeiten hatten, bis die Schweden ihn gebrochen haben. Ich bin überzeugt, dass die Nati eine Top-WM spielen wird. Ganz ohne Ängste. Die Schweiz hat inzwischen so viele Top-Spieler, die auch hier in der NHL eine gute Rolle haben.

Buffalo und die Sabres

Ralph Kruegers neue Heimat Buffalo hat etwas mehr als eine viertel Million Einwohner und liegt im Bundesstaat New York, 470 km nordwestlich des Big Apple am Eriesee gleich an der Grenze zu Kanada. Seinen Namen verdankt die Stadt dem Buffalo Creek (Büffel-Bach). Seit 1970 spielen die Sabres (Säbel) in der NHL. Für einen Meistertitel reichte es bisher nie. Zweimal (1975 und 1999) stand Buffalo im Stanley-Cup-Final. Mit 20 Punkten belegt das Krueger-Team nach 15 Spielen Platz 4 in der Eastern Conference.

Ralph Kruegers neue Heimat Buffalo hat etwas mehr als eine viertel Million Einwohner und liegt im Bundesstaat New York, 470 km nordwestlich des Big Apple am Eriesee gleich an der Grenze zu Kanada. Seinen Namen verdankt die Stadt dem Buffalo Creek (Büffel-Bach). Seit 1970 spielen die Sabres (Säbel) in der NHL. Für einen Meistertitel reichte es bisher nie. Zweimal (1975 und 1999) stand Buffalo im Stanley-Cup-Final. Mit 20 Punkten belegt das Krueger-Team nach 15 Spielen Platz 4 in der Eastern Conference.

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Seit Anfang Oktober krachen wieder die Banden, die Netze zappeln und es wird um alles gespielt: Die NHL-Saison 2019/20 läuft. Alle News, Spielstände, Highlights und Videos gibts die ganze Saison über im NHL-Ticker!

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