Niederreiter eröffnet Torreigen im WM-Final
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Erster Schweizer Treffer:Niederreiter skort nach grandiosem Josi-Solo

Zum Glück kommt Niederreiter an die WM
Hier muss die Nati gegen die Grossen noch zulegen

Nach dem wunderbaren Start mit vier Siegen gegen die Kleinen kommen an der WM nun die grossen Brocken.
Publiziert: 18.05.2019 um 02:01 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2019 um 09:28 Uhr
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Nati-Coach Patrick Fischer hat trotz vier Siegen aus vier Spielen noch Arbeit vor sich.
Foto: Keystone
Stephan Roth aus Bratislava

Es ist müssig, zu spekulieren, ob die guten Leistungen gegen Italien (9:0), Lettland (3:1), Österreich (4:0) und Norwegen (4:1) auch gegen die Top-Nationen gereicht hätten. Doch klar ist, dass die Nati trotz makellosem Start noch Steigerungspotenzial hat.

Das sind die grössten Baustellen

Die Disziplin: Zum Glück funktioniert das Boxplay. Erst einmal liessen sich die Schweizer erwischen. Das grenzt an ein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Nati 27 Minuten und 25 Sekunden in Unterzahl verbrachte. Gegen Schweden, Russland und Tschechien dürfte es allerdings fatal sein, wenn man sich weiterhin so viele leichtsinnige Strafen einhandelt.

Das Powerplay: Statistisch sieht es mit einer Erfolgsquote von 21,05 Prozent nicht gut, aber auch nicht dramatisch schlecht aus. Geschönt wird die Bilanz allerdings durch die beiden Überzahl-Treffer in der Schlussphase gegen Österreich.

Was fehlt? Zum einen die Präsenz vor dem Tor, es wird zu weitmaschig gespielt. So gesehen ist es erstaunlich, dass SCB-Captain Simon Moser nicht in Überzahl eingesetzt wird. Man erinnere sich nur daran, wie er im Playoff-Final Zugs Goalie Tobias Stephan das Leben zur Hölle gemacht hat. Auf ihn verzichtet Nati-Coach Patrick Fischer bisher im Powerplay ebenso wie auf Klubkollege Gaëtan Haas, weil er die gleichen Spieler nicht in Über- und Unterzahl verwenden will. Und im Boxplay machen Moser und Haas bisher einen überragenden Job. Ein anderes Problem: Scharfschütze Lino Martschini (diese Saison 12 Powerplay-Tore) schiesst in der Nati (noch) nicht mit der Autorität wie beim EV Zug.

Die Effizienz: 185 Schüsse haben die Schweizer bisher aufs Tor gebracht (76 gingen daneben, 50 wurden geblockt) – mehr als jedes andere Team in den ersten vier Spielen. 20-mal leuchtete die Torlampe auf. Während eine gewisse Verspieltheit bisher auch Ausdruck des Selbstvertrauens war, ist mehr Entschlossenheit, Präzision und Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor unabdingbar, wenn man hier weitere Siege feiern will.

Niederreiters Wucht fehlt noch

Mit mehr Wucht kann die Nati ab nächster Woche rechnen. Nachdem er mit Carolina im Playoff-Halbfinal gegen Boston 0:4 ausgeschieden ist, hat Nino Niederreiter von den Hurricanes die Freigabe erhalten. Da trifft es sich gut, dass man noch einen Platz für ihn offen gelassen hat. Der Churer wird am Montag in der Slowakei erwartet.

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