Warten auf noch mehr NHL-Stars
Wird der mutige Nati-Poker belohnt?

Drei Plätze hat er an der WM noch frei gelassen. Und nun könnte Nati-Coach Patrick Fischer plötzlich die Qual der Wahl haben.
Publiziert: 07.05.2018 um 12:20 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:40 Uhr
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Timo Meier erzielte diese Saison 23 Tore für die San Jose Sharks.
Foto: AP
Stephan Roth

Obwohl Colorado-Flügel Sven Andrighetto nach der Matchstrafe gegen Österreich am Sonntag seine Spielsperre absass, meldete die Nati Samuel Walser (Davos) noch nicht nach und trat gegen die Slowakei mit Joël Genazzi, der in den letzten Jahren stets in der Abwehr gespielt hatte, im Sturm an.

Drei Plätze im WM-Kontingent wurden für weitere NHL-Verstärkungen freigehalten. Der Poker ging auf. Dank Tristan Scherwey (1 Tor und 1 Assist) und Reto Berra (Shutout) gewann die Schweiz 2:0 und wahrte damit die Chancen auf die Viertelfinal-Qualifikation.

Und in der Nacht auf Montag schied Power-Flügel Timo Meier (21) mit den San Jose Sharks gegen die Vegas Golden Knights mit Luca Sbisa in den NHL-Playoffs aus. Der bissige Appenzeller, der diese Saison 23 Tore für die Kalifornier erzielte, ist fit und möchte zur WM fliegen. Die Anfrage zur Freigabe bei den Sharks hat die Nati bereits deponiert.

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Schweizer Trio kämpft gegen Aus

Damit nicht genug: Heute Nacht spielt auch das Schweizer Trio der Nashville Predators mit dem Messer am Hals. Der Vorjahres-Finalist mit Captain Roman Josi (27), Verteidiger-Kollege Yannick Weber (29) und Stürmer Kevin Fiala (21) verlor am Samstag auf eigenem Eis gegen 2:6 und liegt in der Viertelfinal-Serie gegen Winnipeg 2:3 zurück.

Josi konnte dem Spiel seines Teams bisher noch nicht wie gewohnt den Stempel aufdrücken. Doch er versprüht Zuversicht: «Es herrscht keine Panik. Wir wissen, was wir tun müssen.»

Fiala kehrte zuletzt ins Team zurück, nachdem im siegreichen vierten Spiel noch Routinier Scott Hartnell an seiner Stelle gespielt hatte. Er kam zu Chancen, konnte aber keine verwerten. «Er hat gut gespielt», urteilte Coach Peter Laviolette.

Weber glänzte erst mit einer Rettungstat auf der Torlinie und dann mit dem 1:1-Ausgleichstor. Doch später lief Nashville den starken Jets, die den ersten Stanley Cup seit 1993 (Montréal) nach Kanada bringen wollen, ins offene Messer. Eine weitere Niederlage würde das Aus bedeuten.

Walser, Siegenthaler und Sutter nur WM-Touristen?

Alle NHL-Stars hatten Nati-Coach Patrick Fischer grundsätzlich für die WM zugesagt, falls sie fit sind und ihr Klub die Freigabe erteilt. So könnte die NHL-Verstärkung ab Samstag für die letzten drei Gruppenspiele gegen Russland, Schweden und Frankreich zur Verfügung stehen.

Mit Andrighetto, Mirco Müller (New Jersey), Dean Kukan (Columbus), Nino Niederreiter (Minnesota) und Berra (Anaheim) sind bisher fünf Schweizer in Kopenhagen dabei, die diese Saison in der NHL zum Einsatz kamen. Keine Freigabe erhielten Denis Malgin (Florida) und Nico Hischier (New Jersey).

Sollten alle drei freien Plätze mit NHL-Stars besetzt werden, blieben die nicht gemeldeten Walser, Jonas Siegenthaler und Dave Sutter nur WM-Touristen.

Eishockey-WM 2018

Den Spielplan, aktuelle Ergebnisse und Highlights der Eishockey WM in Dänemark gibts täglich im Sportticker. Hier gehts zu den WM-News.

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