Am Schluss geht der Nati etwas die Puste aus, der Turniersieg geht nach einem teilweise hart geführten Abnützungskampf an Russland. Die Schweiz ist lange Zeit mindestens auf Augenhöhe und bringt die Sbornaja mit ihrer Angriffslust immer wieder in arge Verlegenheit.
Der inspirierte Auftritt wird mit einem Powerplaytreffer und der raffiniert rauskombinierten Führung durch Bertschy belohnt. Die Nati begeistert mit Stilsicherheit in der Angriffsauslösung, mutig vorgetragenen Spielzügen und viel Durchsetzungsvermögen im Körperspiel.
Heldner: Heftiger Check, dann Feierabend am Nachmittag
Bei Spielmitte nimmt HCD-Verteidiger Heldner den Russen Swetlakow aufs Korn und legt ihn mit einem sauberen Check aufs Eis (Video oben). Danach ist der (frühe) Nachmittag für den Walliser beendet. Er muss wie Padakin vom Eis: Der Schweizer für den (korrekten) Check. Der Russe, weil er sich für seinen Teamkollegen ins Zeug legt und dabei ohne Handschuhe prügelt.
Im Schlussabschnitt fehlt bei der Schweiz etwas die Energie. Keine Überraschung, weil nach Heldners Ausschluss nur noch fünf Verteidiger zur Verfügung stehen. Patrick Fischer hatte ausserdem nur mit 11 Stürmern begonnen, einzelne Spieler wurden wie zuvor verabredet geschont.
Russland erzwingt die Entscheidung dann im Powerplay. Viele (fragwürdige) Strafen und der ausgedünnte Kader sorgen dafür, dass der Mannschaft irgendwann die Energie ausgeht.
Ein Wort zum Torhüter: HCD-Goalie Senn zeigt eine ausgezeichnete Partie. Er pariert einen Penalty von Okulow souverän (15.), nachdem Padakin zwischen den Verteidigern Frick und Karrer hindurch auf die Reise geschickt und beim Abschluss etwas behindert wurde.
Alberne Deutsche Schiedsrichter
Die leichte Störaktion reicht den albernen Deutschen Schiedsrichtern Bauer und Schrader, um diesen sinnlosen Penalty zu verhängen. Wenig später bestraft das Grotten-Duo zwei Schweizer in kurzer Folge für Aktionen, für die (deutlich bessere) Schweizer Schiedsrichter nicht mal die Stirn gerunzelt hätten. Insgesamt eine schwache Leistung der Refs.
Nati geht volle Pulle
Trotz der Niederlage zum Schuss: Ein gelungenes Turnier für den Vizeweltmeister. Trainer Patrick Fischer sorgt dafür, dass die Nati bereits im November volle Pulle geht. Stichwort: Leistungskultur. Die mutigen Auftritte gehören mittlerweile zum Standardrepertoire.
Fischer: «Erfreut über Intensität und Angriffslust»
Nati-Coach Patrick Fischer nach dem Spiel: «Erfreulich, mit wie viel Intensität und Angriffslust die Spieler aufgetreten sind. Die Systemvorgaben wurden sofort umgesetzt, das klappte wie am Schnürchen.»
Bewährt und bestätigt haben sich auf der internationalen Bühne nicht nur die anwesenden Medaillengewinner. Gute Leistungen kommen auch von Tigers-Verteidiger Glauser, dem Zürcher Karrer, den Lausanne-Angreifern Bertschy und Herren, Servette-Stürmer Richard (Körpereinsatz) und von Torhüter Gilles Senn.
Tore:
3. Ilyin (Rafikow, Kajumow/PP) 0:1. 13. Karrer (Riat/PP) 1:1. 18. Bertschy (Kreis) 2:1. 32. Zemtschonjok (Tkatschjow) 2:2. 44. Abrosimow (Tschibisow, Prochorkin/PP) 2:3. 52. Yudin (PP) 2:4.