Nur noch echte WM-Kandidaten dabei
Fischer will keine Jekami-Nati mehr

Nach der missglückten WM steht Nati-Coach Patrick Fischer mit dem neuen Assistenten Tommy Albelin beim Deutschland-Cup vor einem Neuanfang.
Publiziert: 01.11.2016 um 14:32 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:35 Uhr
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Das neue Trainer-Duo: Chef Patrick Fischer (rechts) und Assistent Tommy Albelin.
Foto: KEYSTONE
Stephan Roth

Mit Rang 11 war die WM im letzten Frühling in Moskau eine herbe Enttäuschung. In der Folge wurde das Engagement mit Headcoach Patrick Fischer (41) zwar verlängert. Doch die Assistenten Fige Hollenstein und Reto von Arx wurden durch den Schweden Tommy Albelin (52) und Christian Wohlwend (39), der auch die U20-Nati, welche Hollenstein nicht übernehmen wollte, betreut, ersetzt.

Mit Albelin erhält Fischer explizit «ein defensives Gewissen», wie es Nati-Chef Raeto Raffainer (35) nennt. Während Fischer nach wie vor für angriffiges und offensives Hockey einsteht, nennt der schwedische Ex-NHL-Verteidiger seine Philosophie «Defense first». Man darf gespannt sein, wie sich die beiden Gegenpole ergänzen.

Zum Saisonauftakt beim Deutschland-Cup, wo die Nati ab Freitag in Augsburg auf Kanada, Deutschland und die Slowakei trifft, sagt Fischer: «Wir wollen siegen, einen guten Start haben. Das macht dann alles einfacher.»

Dem Zuger war es wichtig, mit einer möglichst starken Mannschaft antreten zu können. Die Nati soll kein Jekami (Jeder kann mitmachen) mehr sein – einzig beim Slovakia-Cup im Februar soll eine Art U23 zum Zug kommen. «Ich will davon wegkommen, dass man die Nati verwässert. Früher hat man auch Spieler aufgeboten, von denen man wusste, dass sie es sicher nicht zur WM schaffen werden.»

Für den Deutschland-Cup verzichtete er nur auf die bestandenen Spieler Denis Hollenstein (Kloten, spielte angeschlagen), Damien Brunner (Lugano, zuletzt mit Magenproblemen) und Kevin Romy (Servette, wurde Vater). Zudem nahm er ein wenig Rücksicht auf die ZSC Lions, Bern, Lugano und Fribourg, welche in der Champions Hockey League engagiert sind. Sie stellen nicht mehr als je zwei Spieler, welche auch nur in zwei Spielen zum Einsatz kommen.

Das Aufgebot für den Deutschland-Cup

Torhüter: Robert Mayer (Servette), Tobias Stephan (Zug).

Verteidiger: Eric Blum (Bern), Raphael Diaz (Zug), Patrick Geering (ZSC Lions), Joël Genazzi (Lausanne), Robin Grossmann (Zug), Romain Loeffel (Servette), Yannick Rathgeb (Fribourg), Dominik Schlumpf (Zug), Noah Schneeberger (Davos).

Stürmer: Andres Ambühl (Davos), Enzo Corvi (Davos), Etienne Froidevaux (Lausanne), Gaëtan Haas (Biel), Yannick Herren (Lausanne), Gregory Hofmann (Lugano), Mauro Jörg (Davos), Lino Martschini (Zug), Vincent Praplan (Kloten), Noah Rod (Servette), Reto Schäppi (ZSC Lions), Tristan Scherwey (Bern), Dario Simion (Davos), Julian Walker (Lugano), Jeremy Wick (Servette).

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