Nach der ärgerlichen Pleite gegen Frankreich (3:4 n.P.) blieben der Nati nur etwas mehr als 17 Stunden, um wieder aufzustehen. Und für manchen überraschend gibt Nati-Coach Patrick Fischer nach dem unglücklichen Abend wieder Goalie Leonardo Genoni den Vorzug vor Jonas Hiller.
Genoni: «Ich schlafe immer sehr gut. Ich bin um halb zwei Uhr eingeschlafen und um acht aufgewacht.» Zwei Spiele innert so kurzer Zeit, seien kein Problem. Das kenne man ja aus der NLA von Wochenend-Doppelrunden. Happiger sei das Programm mit vier Spielen in fünf Tagen gewesen.
Und der SCB-Meisterkeeper aus dem Schokoladen-Fabrik-Dorf Kilchberg ZH feiert wie gegen Norwegen auch gegen Weissrussland einen Shutout. «Es war wichtig, eine Reaktion zeigen zu können», sagt er. «Ein Shutout ist immer nett, vor allem, weil es heisst, dass man dann drei Punkte im Sack hat.»
Die Nati hat bisher in allen Spielen mindestens dreimal getroffen. «Umso mehr nervt es, dass wir nur neun statt zwölf Punkte haben», gesteht Genoni.
Es sei nun wichtig, dass das Team eine längere Pause habe und einen Tag von der Eishalle weg sei. «Wir werden uns Paris anschauen.»
«Genoni und Hiller sind mental auf einer anderen Stufe als andere Goalies», lobt Nati-Coach Patrick Fischer. «Ich bin stolz auf meine Spieler. Wir hatten nun vier Spiele in fünf Tagen und waren spritzig.» Dem pflichtet auch der Weissrussen-Coach Dave Lewis bei. «Kompliment, die Schweizer hatten sehr viel Energie und gewannen sehr viele Zweikämpfe. Eigentlich wollten wir so spielen.»
Wichtig war auch der Führungstreffer in der 18. Minute. Im Powerplay, das den Schweizern bisher so viele Sorgen bereitete hat. Dabei trifft Reto Schäppi. Es ist sein zweites Tor an der WM in Paris. «Ich nehm es, wie es kommt. Wenn der Puck rumliegt, hau ich ihn schon rein», sagt der grosse ZSC-Stürmer, der als robuster Defensiv-Spezialist bekannt ist, strahlend.
Die ursprünglich vierte Linie mit Schäppi, Cody Almond und Thomas Rüfenacht hat sich fast zur Paradeformation gemausert. «Ich sehe unsere Rolle immer noch darin, Energie ins Spiel zu bringen», findet Schäppi. Und 3:0-Schütze Almond sagt: «Ich weiss nicht, was passiert ist. Wir haben eine tolle Chemie in der Linie.» Der Schweiz-Kanadier konnte nicht ganz so gut wie Genoni schlafen. «Ich hatte Mühe, einzuschlafen», sagt er.
Captain Raphael Diaz muss kurz vor Schluss nach einem Check verletzt raus. Was und ob es gravierend ist, weiss man gemäss Coach Fischer noch nicht.
Dank des Sieges bleibt die Nati im Rennen um die Viertelfinals. Wenn sie aber nicht auf Ausrutscher der Franzosen spekulieren will, muss sie nach zwei Ruhetagen gegen die Grossen Kanada, Finnland und Tschechien noch punkten.