Am Slovakia-Cup kommt Servettes Goalie Robert Mayer gegen die Weissrussen (1:3) zu seinem dritten Länderspiel. Er pariert 31 von 33 Schüsse. An den Gegentoren trifft ihn keine Schuld. Trotzdem verliert die Schweiz mit ihm zum dritten Mal. Und hinterher sagt Trainer Patrick Fischer: «Es war für die Mitspieler schwierig, sich an Mayer zu gewöhnen.»
Der 26-Jährige beschränkt sich nicht nur darauf, die Pucks zu stoppen. Er beteiligt sich aktiv am Geschehen, kommt regelmässig aus dem Tor und leitet gegen Weissrussland 43 Mal (!) den Gegenangriff ein. Öfters als jeder Verteidiger. «Es kann sehr positiv sein, wenn ein Goalie mitmacht. Kennt man das nicht, ist es aber schwierig, ihn zu lesen», so Fischer.
Mayer machts wie Manuel Neuer. Auch der Deutsche WM-Held wurde schon für sein Risiko kritisiert. Oliver Kahn bezeichnete dessen Spielweise gar als Harakiri. Neuer begründete sie hingegen mit seinem Helferinstinkt. «Bei mir ist das ähnlich», sagt Mayer und verrät: «Ich habe schon oft Neuer-Sprüche zu hören bekommen.»
Seine Klubkollegen haben sich an Mayers Stil gewöhnt. «In Genf mögen das die Verteidiger. Sie müssen dadurch weniger Checks einstecken. Zudem habe ich feine Hände, einen starken Pass und ein gutes Spielverständnis.» Doch Kumpel Juraj Simek sagt auch: «Hin und wieder riskiert er zu viel, hält die Scheibe, täuscht einen Pass an oder versucht jemanden auszudribbeln. Dann kassieren wir mal ein dummes Tor.»
Dass sich der statistisch drittstärkste Goalie der Liga in der Nati künftig anpassen muss, ist ihm bewusst. „Ich habe es übertrieben. Dadurch brachte ich meine Mitspieler in schwierige Situationen.»