Der Verband meldet gestern: «Glen Hanlon ist ab sofort nicht mehr Headcoach der Schweizer Herren A-Nationalmannschaft. Swiss Ice Hockey und Hanlon haben den laufenden Vertrag in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst.» Ein Knall. Und zu diesem Zeitpunkt völlig überraschend.
Offenbar hatte Hanlons Sohn Jackson (13) in der internationalen Schule in der Schweiz Schwierigkeiten gehabt und war deshalb mit seiner Mutter Keri nach Nordamerika zurückgekehrt. «Als bekennender Familienmensch musste ich leider feststellen, dass die Distanz zu meiner Familie in Übersee auf Dauer zur Belastung wurde», erklärt Hanlon. «Zudem wurde mir bewusst, dass aufgrund der unterschiedlichen Vorstellungen der Zusammenarbeit eine Vertragsauflösung der richtige und einzige Weg ist.»
Der 58-Jährige selbst war es, der das Gespräch mit dem Verband suchte. Auch wenn er «an Hanlon als Person absolut nichts auszusetzen habe», dürfte der neue Nati-Chef Raeto Raffainer, dessen Vorgänger Ueli Schwarz Hanlon verpflichtete, Zweifel an den Qualitäten seines Coachs gehabt haben. Was nach einigen Kommunikations- und Führungspannen sowie nicht überzeugenden Auftritten nicht erstaunen kann, auch wenn an der WM das Ziel mit der Viertelfinal-Qualifikation erreicht wurde.
Wie geht es jetzt weiter? Mindestens bis zum Deutschland-Cup (6. bis 8. November) übernimmt Ex-Kloten-Coach Fige Hollenstein, der sonst wohl Hanlons Assistent geworden wäre, als Interimscoach.
Für die Suche nach einem Hanlon-Nachfolger ist Raffainer zuständig. Er will sich Zeit lassen und wird dann einen oder mehrere Kandidaten dem Verwaltungsrat präsentieren.