In Cristobal Huets Fall ist Paris nicht die Stadt der Liebe. Sondern die Stadt der Emotionen. 2010 brachte der Torhüter als erster Franzose den Stanley Cup in die Hauptstadt und auf dem Eiffelturm. Mit Chicago hatte Huet die NHL-Trophäe gewonnen. Ein Highlight seiner 25-jährigen Karriere.
Nun spielt der mittlerweile eingebürgerte Schweizer seine 15. Weltmeisterschaft mit der Nationalmannschaft Frankreichs. Und gibt in seinem Geburtsland den Rücktritt von der Nati-Bühne. Dies vermutlich am nächsten Montag im letzten Gruppenspiel gegen Slowenien. Doch so weit in die Zukunft schweifen seine Gedanken noch nicht, betont er. Zunächst steht heute das immer wieder besondere Spiel gegen die Schweiz an, sein Heimatland.
Bereits dreimal stand Huet als eingebürgerter Schweizer, aber als Goalie Frankreichs, in WM-Gruppenspielen der Schweiz gegenüber: 2011 musste er eine 0:1-Niederlage in der Verlängerung hinnehmen. 2012 gewannen die Franzosen überraschend mit 4:2. 2015 revanchierten sich die Schweizer mit einem 3:1-Sieg.
Und heute? «Das wird ein schwieriges Spiel», mutmasst Huet. Die Schweizer steigen mit dem erstarkten Selbstvertrauen des 3:0-Sieges gegen Norwegen in dieses Duell, die Franzosen mit dem Enthusiasmus des 5:1-Triumphes über Finnland. Nebst den Routiniers Huet und Laurent Meunier (38, La Chaux-de-Fonds) haben bei den Franzosen vor allem die drei NHL-Spieler Antoine Roussel (27), Pierre-Edouard Bellemare (32) und Yohann Auvitu (27) den Lead übernommen.
«Die Schweizer sind gut organisiert», sagt aber Lausanne-Goalie Huet. Und er muss es ja wissen, kennt er alle seine Gegenspieler doch bestens. «Aber was nützt mir das? Sie kennen mich ja auch gut.» Die Vorteile halten sich also die Waage. Doch der 41-Jährige will den Sieg: «Bei einer Niederlage bekomme ich das die ganze nächste Saison wieder zu hören», sagt er lachend.
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