Das Spiel
Schade, verpassen wir den arroganten Schweden keinen Volltreffer. Aber wir gewinnen einen Punkt, der uns wieder Hoffnung macht. Nach dem Dänen-Schock am Nachmittag (2:1 n. P. gegen Tschechien) steht die Schweiz unter Zugzwang. Wir brauchen wohl noch drei Punkte, um die Dänen abzufangen (angenommen, sie schlagen Kasachstan nach 60 Minuten). Nicht vergessen darf man die Norweger (5 Punkte), die wegen der Direktbegegnung gegen uns im Vorteil sind. Sie spielen noch gegen Russland (Montag) und Lettland (Dienstag).
Die Schweiz übernimmt sofort das Spieldiktat. Gegen äusserst arrogant auftretende Schweden, die kaum Zweikämpfe annehmen. Nach zehn Minuten ist klar: Hier ist was zu holen. Andrighetto und Niederreiter vergeben zuerst noch gute Möglichkeiten, dann trifft Andrighetto ins Schwarze. Ein Schuss, den Schweden-Goalie Markström eigentlich halten müsste. Kann uns aber egal sein. 1:0 nach 20 Minuten. Grandios, wir sind auf Kurs.
Die Schweden sind danach etwas aktiver, gehen aber nach wie vor nur zurückhaltend in die Offensive. Nach einer Keilerei schicken die kleinlichen Schiedsrichter Nino Niederreiter auf die Strafbank – diesen Ausschluss nutzen die Schweden zum Ausgleich durch Sundström. 1:1 nach 40 Minuten, sieht immer noch gut aus. Und: Zu Beginn des Schlussabschnitts spielen wir Powerplay, weil sich Jimmie Ericsson eine Strafe wegen Behinderung einhandelt.
Dieses Überzahlspiel lassen wir wohl noch ohne Zählbares verstreichen, vier Minuten später markiert Hollenstein aber das 2:1. Der Kloten-Stürmer fälscht einen Schuss von Eric Blum unhaltbar ab. Wir liegen wieder vorn, haben aber die Rechnung ohne die Schiedsrichter gemacht, die nun reihenweise und beliebig Strafen verteilen.
Bei uns schlägts dann ein, als Detroit-Stürmer Nyquist einen Schuss von der blauen Linie ablenken kann. 2:2. Ganz dick kommts kurz vor Schluss: Die Schweden können 58 Sekunden in doppelter Überzahl spielen, Hollenstein und Du Bois müssen in die Kühlbox.
Unser Boxplay hält aber dicht – wir schaffen es in die Verlängerung. Mindestens ein Punkt ist der Schweiz sicher.
Die Verlängerung: ein offener Schlagabtausch. Die Schweden geben nun alles, können aber den entscheidenden Schlag nicht setzen.
Penaltyschiessen. Treffen Burakovsky und Niederreiter. Ausgeglichen. Dann verschiesst Nino, Burakovsky trifft. Schweden siegt 3:2 nach Penaltyschiessen.
Die Rechnung? Ist einfach. Haben wir am Schluss gleich viele Punkte wie Norwegen, sind wir raus. Gegen Dänemark und Lettland haben wir den Vorteil.
Das heisst: Ein Sieg nach 60 Minuten gegen Tschechien reicht. Es sei denn, Norwegen holt noch 6 Punkte, was gegen Russland und Lettland durchaus unrealistisch ist.
Der Beste: Andrighetto (Schweiz). Fädelt mit seinen Aktionen die Dominanz der Schweizer ein. Der Aktivposten.
Die Pflaume: Klasen (Schweden). Im Spiel schon kaum zu sehen, versagt er in seiner Paradedisziplin. Unfassbar, wie dieser Künstler seinen Penalty verstolpert.
Die Stimmen:
Niederreiter: «Wir haben im Grossen und Ganzen ein gutes Hockey-Spiel gezeigt. Es waren Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Wir haben uns in jedem Fall zu viele Strafen eingehandelt.»
Du Bois: «Das tut extrem weh. Wir hätten hier wenigstens zwei Punkte mitnehmen müssen. Ich bin frustriert, weil ich selbst drei Strafen geholt habe, das tut mir leid, so bin ich keine Hilfe für die Mannschaft. Ich will mich überhaupt nicht in den Mittelpunkt stellen, aber das geht nicht.» Und zur Ausgangslage: «Jetzt wissen wir wenigstens, wie viele Punkte wir im letzten Spiel holen müssen.»
Fischer: «Ich bin stolz, wir haben gegen ein starkes Team gut gespielt. Vor dem Spiel wussten wir, dass wir wohl noch vier Punkte brauchen, um den Viertelfinal zu schaffen, einen haben wir geholt. Wir hatten zwischendurch die Chance, im Powerplay zum 2:0 zu kommen. Am Schluss hat uns unser Boxplay einen Punkt gerettet, kurz vor Ende der regulären Spielzeit mussten wir eine Phase in doppelter Unterzahl überstehen. Jetzt machen wir einen Tag Pause und sind dann bereit für die Tschechen.»
Gruppe A
- Tschechien, 7 Spiele, 18 Punkte
- Russland, 7 Spiele, 18 Punkte
- Schweden, 7 Spiele, 13 Punkte
- Dänemark, 7 Spiele, 11 Punkte
-------------------------- - Norwegen, 7 Spiele, 8 Punkte
- Schweiz, 7 Spiele, 8 Punkte
- Lettland, 7 Spiele, 6 Punkte
- Kasachstan, 7 Spiele, 2 Punkte
Gruppe B
- Finnland, 7 Spiele, 21 Punkte
- Kanada, 7 Spiele, 18 Punkte
- Deutschland, 7 Spiele, 13 Punkte
- USA, 7 Spiele, 10 Punkte
-------------------------- - Slowakei, 7 Spiele, 8 Punkte
- Weissrussland, 7 Spiele, 6 Punkte
- Frankreich, 7 Spiele, 5 Punkte
- Ungarn, 7 Spiele, 3 Punkte
Viertelfinals
Tschechien - USA 1:2 n.P.
Finnland - Dänemark 5:1
Kanada - Schweden 6:0
Russland - Deutschland 4:1
Halbfinals
Finnland - Russland 3:1
USA - Kanada 3:4
Spiel um Platz 3
Russland - USA 7:2
Final
Sonntag, 22.05.2016:
Finnland - Kanada, 19.45 Uhr
Gruppe A
- Tschechien, 7 Spiele, 18 Punkte
- Russland, 7 Spiele, 18 Punkte
- Schweden, 7 Spiele, 13 Punkte
- Dänemark, 7 Spiele, 11 Punkte
-------------------------- - Norwegen, 7 Spiele, 8 Punkte
- Schweiz, 7 Spiele, 8 Punkte
- Lettland, 7 Spiele, 6 Punkte
- Kasachstan, 7 Spiele, 2 Punkte
Gruppe B
- Finnland, 7 Spiele, 21 Punkte
- Kanada, 7 Spiele, 18 Punkte
- Deutschland, 7 Spiele, 13 Punkte
- USA, 7 Spiele, 10 Punkte
-------------------------- - Slowakei, 7 Spiele, 8 Punkte
- Weissrussland, 7 Spiele, 6 Punkte
- Frankreich, 7 Spiele, 5 Punkte
- Ungarn, 7 Spiele, 3 Punkte
Viertelfinals
Tschechien - USA 1:2 n.P.
Finnland - Dänemark 5:1
Kanada - Schweden 6:0
Russland - Deutschland 4:1
Halbfinals
Finnland - Russland 3:1
USA - Kanada 3:4
Spiel um Platz 3
Russland - USA 7:2
Final
Sonntag, 22.05.2016:
Finnland - Kanada, 19.45 Uhr