Diese Niederlage schmerzt besonders. Denn sechs Minuten vor Schluss geht die Schweiz durch Andres Ambühl 3:2 in Führung. Danach setzt die Mannschaft von Patrick Fischer aber nicht nach. Und die Franzosen können sofort reagieren. Erst treffen sie den Pfosten, dann nach einem Bully zum Ausgleich, ehe sie im Penaltyschiessen gewinnen, weil da einzig KHL-Star Stéphane Da Costa (ZSKA Moskau) trifft.
Nati-Coach Patrick Fischer ist selbstkritisch. «Ich hätte beim Icing vor dem 3:3 ein Timeout nehmen müssen. Das ist mein Fehler.» Ob das was geholfen hätte? Die «Bleus» treffen jedenfalls direkt nach dem Bully, weil Cody Almond Torschütze Anthony Rech zu wenig resolut bedrängt und Leonardo Genoni nicht ganz parat ist.
«Es macht weh, so zu verlieren», sagt Fischer. «Die Special Teams haben den Unterschied gemacht. Bei fünf gegen fünf waren wir in jedem Match klar besser.»
Recht hat er bezüglich des Powerplays, in dem die Schweizer gegen die Franzosen in zehn Minuten Überzahl nicht treffen, aber ein Tor kassieren, und des Boxplays, das den 2:2-Ausgleich nicht verhindern kann. Das 3:3 in der 56. Minute, das den Schweizern den wichtigen Sieg kostet, fällt aber bei Gleichbestand. Bei einer Standardsituation, einem Bully.
Schon heute Nachmittag steht das nächste Spiel gegen Weissrussland an. Alles andere als ein Sieg würde die Viertelfinal-Chancen der Schweizer auf ein Minimum eindampfen. «Wir haben sechs Punkte. Wir wollten sicher mehr», sagt Fischer. «Die Mannschaft kann reagieren. Ich weiss das. Ich kenne die Spieler. Wir müssen gegen Weissrussland von Anfang an bereit sein.»
Die Hoffnung hat der 41-jährige Zuger noch nicht aufgegeben. «Wir haben total sieben Spiele, um uns für die Viertelfinals zu qualifizieren. Wir können jeden Gegner schlagen. In der Gruppe ist alles sehr eng. Einzig Kanada ist besser.» Die Schweiz wird wohl gegen Finnland oder Tschechien Punkte brauchen, um weiterzukommen.