Am Samstag hatte Nati-Coach Patrick Fischer gepoltert. Ihm hatte missfallen, wie sein Team bei der Niederlage gegen Tschechien (2:3 n.V.) im Mittelabschnitt auf den Rückstand reagiert oder vielmehr nicht reagiert hatte. Er sprach von einem «Tragödiendrittel» und machte seinem Ärger auch in der Kabine Luft.
Tags darauf ist sein Team zu einer Reaktion fähig, als es nach gutem Beginn gegen Finnland das 0:1 kassiert. Bei nächster Gelegenheit setzt Tanner Richard vor dem Tor von Biel-Goalie Harri Säteri nach und zettelt dabei eine Schlägerei an, bei der Verteidiger Ruben Rafkin und SCB-Stürmer Tristan Scherwey die Hauptrollen übernehmen und darauf vorzeitig unter die Dusche geschickt werden.
Ungeschickte Schweizer
Auch beim zweiten Treffer der Finnen lässt die Antwort nicht lange auf sich warten: Christoph Bertschy lenkt postwendend eine Vorlage von Sven Andrighetto gekonnt mit dem Schlittschuh zum 1:2 ins Tor.
Bei den beiden Gegentoren stellen sich die Schweizer freilich äusserst ungeschickt an. Zweimal geht schlechtes Puckmanagement voraus. Beim 0:1 ist es ein Diagonalpass von Fabrice Herzog in der Mittelzone, der zu einem Scheibenverlust führt. Beim 0:2 bringt Tanner Richard den Puck nicht aus der eigenen Zone. Konsequenzen hat das allerdings nur, weil Goalie Joren van Pottelberghe (26) bei den Abschlüssen von Juuso Mäenpää und Arttu Hyry keine gute Figur macht. Nach einem Monat ohne Matchpraxis bei Biel kann das vielleicht auch nicht erstaunen.
Thürkaufs Doppelpack
Der künftige Lugano-Keeper steigert sich danach und hält die Schweiz mit einigen starken Paraden im Spiel. Und als die Schweizer in Überzahl agieren können, verwertet NL-Topskorer Calvin Thürkauf einen Abpraller zum Ausgleich.
Die Schweizer sind danach am Drücker – bis sich Gaëtan Haas eine Strafe einhandelt. Diese ist schon fast überstanden, als ein Direktschuss von Lauri Pajuniemi im Tor der Schweizer einschlägt. Die Nati kontert erneut. Wieder ist es der formstarke Thürkauf, der trifft. Er schliesst einen Gegenstoss über Dean Kukan eiskalt ab.
Mit dem ersten Sieg im sechsten Saisonspiel wird es aber doch nichts. In der Overtime führt ein Missverständnis (Herzog/Jäger) zu einem Wechselfehler. Den nutzt Jere Innala mit einem Direktschuss zum Siegtreffer. Eine Chance zur Reaktion gibt es diesmal nicht.
Den Turniersieg sichert sich davor bereits Schweden mit einem 5:3-Sieg gegen Tschechien. Wie im Vorjahr bleibt dem Fischer-Team nur der letzte Platz beim Heim-Turnier.
Fans: 5856.
Tore: 4. Mäenpää (Salomäki) 0:1. 15. Hyry (Mäenpää) 0:2. 16. Bertschy (Andrighetto) 1:2. 36. Thürkauf (Andrighetto, Malgin/PP) 2:2. 51. Pajuniemi (Eronen, Mäenpää/PP) 2:3. 52. Thürkauf (Kukan, Berni) 3:3. 65. Innala (Lehtonen, Lammikko/PP) 3:4.
Schweiz: Van Pottelberghe; Kukan, Marti; Loeffel, Berni; Heldner, Frick; Aebischer, Geisser; Moy, Malgin, Thürkauf; Bertschy, Haas, Andrighetto; Künzle, Jäger, Biasca; Herzog, Richard, Scherwey; Riat.
Finnland: Säteri; Latvala, Lehtonen; Eronen, Ohtamaa; Pokka, Rissanen; Rafkin, Winberg; Leppänen; Saarela, Lammikko, Suomi; Pajuniemi, Liedes, Mäenalainen; Pakarinen, Tyrväinen, Innala; Mäenpää, Hyry, Salomäki.
Strafen: 4-mal 2 Min. und 1-mal 5 Min. plus Spieldauer (Scherwey) gegen die Schweiz, 4-mal 2 Min. und 1-mal 5 Min. plus Spieldauer (Rafkin) gegen Finnland.