Krueger, Simpson, Hanlon, Fischer. Einen gemeinsamen Nenner findet jeder Nati-Coach: Andres Ambühl (34). Der Bündner ist ein Fixpunkt im Aufgebot der Nationalmannschaft. Seit 2004 verpasste der leidenschaftliche Antreiber kein Turnier – das sind 14 Weltmeisterschaften und vier Olympische Spiele in Folge. Mit 250 Länderspielen ist er aktuell die Nummer drei hinter Ivo Rüthemann (270) und Legende Mathias Seger (305). Ambühl ist scheinbar nicht kleinzukriegen.
Im Playoff-Viertelfinal gegen den EHC Biel geschieht das eigentlich Unmögliche trotzdem: Der Bauernsohn aus dem Sertig wird verletzt. Dazu braucht es aber einen dummen Zufall, Ambühl erleidet eine tiefe Schnittverletzung oberhalb des rechten Knöchels, als er von der Kufe eines Mitspielers getroffen wird.
Weil dabei Bänder und Sehnen durchtrennt werden, muss sich Ambühl am Tag danach operieren lassen. Das war Mitte März. «Das hat nicht so schön ausgesehen. Aber jetzt ist es fast wieder gut.» Den Rest der Saison – inklusive Weltmeisterschaft – muss er trotzdem abschreiben.
Ruhepause hat Ambühl seit dem Unfall keine gemacht. Nach der Operation begann er schnurstracks mit der Physiotherapie und nahm so rasch als möglich wieder am Mannschaftstraining teil. In den Urlaub fährt er erst in etwa zwei Wochen. «Auf die Ferien freue ich mich sehr. Aber jetzt wäre ich lieber bei der Nati, als hier Trockenübungen zu machen.»
Ungewohnt sei es, nach der Meisterschaft nicht ins Trainingscamp einzurücken. «Aber das wird hoffentlich schon nächstes Jahr wieder anders sein», sagt Ambühl mit einer Zuversicht, die keine Zweifel aufkommen lässt.