Eishockey-Goaliefrau Florence Schelling sagt tschüss
«Ich gehe mit einem grossen Lächeln»

Die Freude am Eishockey war Florence Schelling immer anzusehen. Nun macht sie mit 29 Schluss. Warum bloss?
Publiziert: 31.05.2018 um 16:56 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:30 Uhr
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Florence Schelling verkündet am Donnerstag ihren Rücktritt.
Foto: GIAN EHRENZELLER
Mathias Germann

BLICK: Florence Schelling, mit nur 29 Jahren beenden Sie ihre Eishockey-Karriere. Was ist passiert?
Florence Schelling:
Ich habe mir immer gesagt, dass ich am Tag, an dem ich mit meinem Master abschliesse, auch meine Karriere beenden werde. Nun ist es so weit. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung.

Hätte ihr Studium länger gedauert, würden Sie also nicht zurücktreten?
Doch, vielleicht auch (lacht). Es sind viele Gründe, die zum Rücktritt geführt haben. Ich habe wegen Olympia immer in Vierjahres-Zyklen geplant. Würde ich weiterspielen, wäre es für weitere vier Jahre. Das will ich nicht mehr, ich habe genug.

Was spielt sonst noch mit?
Mein Körper macht auch nicht mehr so mit wie früher. Kein Wunder, ich bin ja auch nicht mehr die Jüngste...

Wie bitte?
Im Frauen-Eishockey ist man mit 29 bereits richtig alt, denn fast niemand ist Profi. Das kann man nicht mit Männer-Eishockey vergleichen.

Manche Frauchen machen auch wegen der Familienplanung Schluss. Erwarten auch Sie Nachwuchs?
Nein, das nicht (lacht)! Vielleicht kommt das später einmal. Jetzt freue ich mich erst einmal auf eine neue berufliche Herausforderung.

Was werden Sie tun?
Das will ich noch nicht verraten. Aber der Job knüpft an meinen Wirtschafts-Studium an.

Man sah Ihnen die Freude am Eishockey auch durch die Goalie-Maske immer an. Werden sie es nicht vermissen, auf dem Eis zu stehen?
Im Moment realisiere ich vielleicht gar noch nicht, dass nach total 25 Jahren Schluss ist. Das kommt dann im September und Oktober, wenn man normalerweise wieder in die Halle geht. Nicht nur der Sport wird mir fehlen, sondern auch das Zusammensein mit den Teamkolleginnen und die Stimmung in der Garderobe.

Ihr Karriere-Highlight?
Ganz sicher die Bronzemedaille von Sotschi 2014. Unser Zusammenhalt war unglaublich.

Werden Sie nie mehr eine Goalie-Ausrüstung anziehen?
Geplant ist es nicht, ausser vielleicht für einen guten Zweck. Ich könnte mir aber vorstellen, künftig etwas im Trainer-Bereich zu machen – sei es bei den Frauen oder Männern.

Gehen Sie mit einem Lächeln?
Mit einem sehr grossen Lächeln sogar! Ich hatte immer Freude am Eishockey – so würde ich auch gerne in Erinnerung bleiben.

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