Sven Andrighetto kam nach dem Playoff-Out mit Colorado gestern Morgen in Bratislava an. Nach 13-stündiger Reise stand der NHL-Stürmer am Mittag schon auf dem Eis. Doch gegen Lettland spielte er nach den Strapazen noch nicht – und gab Patrick Fischer noch etwas Zeit.
Doch gegen Österreich wird Andrighetto spielen. Alles andere wäre eine grosse Überraschung. Weil die Teams nicht mehr als 25 Mann im Kader haben dürfen, musste Damien Riat, der wie Alessio Bertaggia noch nicht gemeldet war, abreisen. Ein harter Moment für den Romand, der letztes Jahr beim Silber von Kopenhagen dabei gewesen war.
Doch wen nimmt Fischer nun aus der Aufstellung, um Platz für Andrighetto zu schaffen? Schliesslich kann er nur 20 Feldspieler aufs Matchblatt nehmen. Es ist eine echte Knacknuss für den Nati-Coach.
Verteidiger-Paare harmonieren gut
Der Zuger könnte in der Verteidigung auf sieben Verteidiger reduzieren und Andrighetto langsam als 13. Stürmer an die WM heranführen. Im harten Kampf gegen Lettland (3:1), der von vielen Strafen geprägt war, kam zum Beispiel Joël Genazzi nur sieben Minuten zum Einsatz, da er in den Special Teams nicht zum Zug kommt. Doch die vier Verteidiger-Duos sind bereits gut eingespielt. Da würde eine Reduktion auf sieben Mann nur unnötige Unruhe bringen.
Es müsste also ein Stürmer Platz für Andrighetto machen. Doch wer?
Andrighetto ist Mann für eine Offensiv-Linie
Möglichkeit 1: Die Aussicht, einen reinen NHL-Sturm zu bilden, ist verlockend. Dann würde Andrighetto neben Nico Hischier und Kevin Fiala loslegen – und AHL-Stürmer Vincent Praplan, der Mühe hatte, mit den beiden Stars spielerisch Schritt zu halten, würde rausfallen oder in eine andere Linie rutschen.
Möglichkeit 2: Fischer verändert die Linie mit den NL-Goalgettern Gregory Hofmann und Lino Martschini, die bisher drei Tore erzielt hat. Im Hinblick auf die Spiele gegen die härteren Gegner der Gruppe (Schweden, Russland und Tschechien) ist es fraglich, ob das Trio mit dem jungen Center Philipp Kurashev auf Dauer bestehen kann.
Möglichkeit 3: Fischer gibt Routinier Andres Ambühl (35), der nun schon 101 WM-Spiele auf dem Tacho und eine schwierige Saison hinter sich hat, eine Pause und bringt den 26-jährigen Zürcher an der Seite des SCB-Duos Simon Moser und Gaëtan Haas.
Bertschy mit übler Bully-Bilanz
In die vierte Linie passt Andrighetto nicht. Und die wilde Flügelzange mit Tristan Scherwey und Noah Rod hat sich schon vor einem Jahr in Kopenhagen bewährt. Und Christoph Bertschy hat – wenn man von den Bullys (0:9-Bilanz gegen Lettland) absieht – einen guten Eindruck hinterlassen.
Heute Nachmittag trainiert die Nati. Vielleicht lässt sich dann ja schon erahnen, wie Fischer die Knacknuss Andrighetto angeht.
Vom 10. bis 26. Mai wird in der Slowakei um nichts Geringeres als um den WM-Titel geknebelt. Was reisst die Nati? Und was die anderen Favoriten? In unserem WM-Ticker verpassen Sie kein Spiel!
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