Mindestens seit einem Jahr ist für die meisten Eishockey-Experten klar: Auston Matthews (18) wird im am 24. Juni in Buffalo beim NHL-Draft als Nummer 1 gewählt. Doch nun macht ein Finne mit Babyface dem Amerikaner den Platz streitig: Patrik Laine.
Währen der Regular Season stach Matthews seine Herausforderer noch aus. In der NLA buchte er in 36 Spielen 24 Tore und 46 Skorerpunkte für die ZSC Lions. Laine kam in Finnland in 46 Partien «nur» auf 17 Tore und 33 Zähler.
Doch in den letzten Monaten lief der 18-jährige Flügel dann erst so richtig heiss gelaufen. Erst führte er Finnland zusammen mit Jesse Puljujärvi, der im Draft ebenfalls früh gewählt werden wird, mit 7 Toren und 6 Assists zum U20-Weltmeistertitel. Matthews musste sich derweil mit den USA mit Bronze begnügen.
Laine: Jagr Rekord schon geknackt
Dann legte Laine in den Playoffs so richtig los: Mit 10 Toren schoss der 1,95 Meter grosse Scharfschütze Tappara Tampere eigenhändig zum Meistertitel. Derweil endete die Saison bei den ZSC Lions für Matthews schnellstmöglich: 0:4 ging der Qualisieger gegen den späteren Meister SC Bern unter. Das amerikanische Ausnahmetalent wurde zwar von Coach Marc Crawford forciert, blieb dabei ohne Tor.
Und jetzt hat Laine auch an der WM in St. Petersburg wie von Sinnen losgelegt: 2 Tore und 1 Assist gegen Weissrussland, inklusive Traumtor im Zusammenspiel mit Florida-Star Alexander Barkov.
Und auch gegen Deutschland liess er sich nicht lumpen. Erneut verbuchte er 2 Tore und 1 Assist. Somit führt er die WM-Skorerliste mit 6 Punkten an – und hat bereits den WM-Rekord für einen 18-Jährigen von Jaromir Jagr aus dem Jahr 1990 (5 Punkte in 10 Spielen) gebrochen.
Toronto Maple Leafs: Matthews als Grundstein?
Allerdings hat auch der diesjährige ZSC-Gast Matthews schon seinen Fingerabdruck in Russland hinterlassen. Mit 2 Toren und 1 Assist ist er die Nummer 5 der Skorerliste. Und heute Abend (19.15 Uhr, live Sport 1) kommt es zum vor allem in Übersee mit viel Spannung erwarteten Direktduell in St. Petersburg. Bei den Toronto Maple Leafs, welche den Nummer-1-Draftpick haben, wird man genau hinschauen.
Es wäre allerdings eine Riesen-Überraschung, wenn der kanadische Traditionsverein auf die Chance verzichten würde, mit Center Matthews den Grundstein für eine bessere Zukunft zu legen. Und auch nur schon aus PR-Gründen wäre die Paarung Toronto-Matthews Gold wert.
In Winnipeg, wo einst Teemu Selänne gross wurde, darf man sich dann auf Laine freuen.