Doppeltorschütze Fabrice Herzog
«Das hätte ich eher für unmöglich gehalten»

Was für ein Abend in Paris! Neben dem nach dem 0:2 eingewechselten Goalie Leonardo Genoni wird Fabrice Herzog zur grossen Figur.
Publiziert: 14.05.2017 um 10:16 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 10:10 Uhr
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Doppeltorschütze Fabrice Herzog feiert seinen Overtime-Treffer gegen Kanada.
Foto: KEY
Stephan Roth aus Paris

Mit seinem ersten Treffer, dem 1:2, bringt Fabrice Herzog frischen Schwung ins Spiel gegen Weltmeister Kanada (3:2 n.V.). Die rund 8000 angereisten Schweizer Fans werden wieder laut. «Die Energie ist zurückgekommen», erzählt der Stürmer der ZSC Lions.

«Dann haben wir gleich das zweite geschossen. Und sind dann einfachdrangeblieben. Zum Glück haben wir den Sieg geholt.»

Und wie sich die Schweizer den Sieg geholt haben! Mit einem Traumtor von Herzog. Der 22-Jährige zieht an Verteidiger Chris Lee vorbei und schlenzt den Puck backhand ins Eck. Paris steht Kopf. Die Schweizer Anhänger geraten in Exstase.

«Ich hatte mir den Puck fast ein wenig weit vorgelegt. Zum Glück habe ich ihn noch erwischt», sagt der Ostschweizer Matchwinner. «Normalerweise sind Backhand-Schüsse nicht meine Spezialität. Ich bin froh, dass es diesmal zweimal geklappt hat.»

Und er gibt zu: «Es war sicher eines der schönsten Tore meiner Karriere – ein Tor in der Overtime gegen Kanada. Das war pure Freude. Einen Sieg gegen Kanada: Das hat man nicht jeden Tag.»

Nati-Coach Patrick Fischer freut sich für Herzog, den er in den Spielen zuvor nur spärlich eingesetzt hatte. «Ich habe ihm gesagt, dass sein Moment noch kommen werde. Er hat sich das verdient, er hat immer hart gearbeitet. Das zahlt sich aus. Fabrice ist ein Krieger.»

Und der grossgewachsene ZSC-Stürmer sagt: «Ich habe einfach weiter gut trainiert und versucht bereit zu sein, wenn ich zum Einsatz komme. Ich bin froh, habe ich jetzt das Vertrauen von Patrick Fischer bekommen.»

Herzog vergisst auch den anderen Matchwinner nicht. «Genoni hat uns super im Spiel gehalten und hat wieder grossartige Paraden gemacht, die ganz wichtig waren für uns», sagt der junge Familienvater.

Einen solch grandiosen Abend hatte der Draft der Toronto Maple Leafs nicht erwartet. «Dass ich zwei Tore schiessen würde, hätte ich nie gedacht! Das hätte ich wohl eher für unmöglich gehalten. Ich versuchte einfach, mein bestes Spiel zu machen. Das ist mir sehr gut gelungen.»

Tatsächlich. Heute geht es gegen Finnland weiter. Da könnte sich die Schweiz das Viertelfinal-Ticket definitiv sichern.

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