«Ich habe die Schnauze voll von diesen Pussy-Fussballern», schimpfte Sänger Büne Huber vor einigen Jahren ins Mikrofon. Fussballer, das sind für ihn fallsüchtige Schwalben. Verwöhnt, verhätschelt, verweichlicht. «Das», so Huber, «ist im Eishockey ganz anders.»
Seine polemische Wutrede hat zu hitzigen Diskussionen geführt. Natürlich waren die Worte bewusst provokativ gewählt. Ein Vergleich zwischen Sportarten hinkt immer.
Abgesehen davon: Es ist schon sehr wohltuend in diesen Tagen die begeisternden Auftritte der Schweizer Eishockeyaner zu verfolgen. Da kommen Superstars mit Millionenverträgen aus der NHL nach mehr als neunzig (!) Saisonspielen und setzen sich ohne Murren ins Flugzeug.
Sie steigen aus dem Flugzeug, schütteln sich kurz und stehen Stunden später auf dem Feld. «Ich bin stolz, das Nationaldress zu tragen», sagt Roman Josi stellvertretend für seine Kollegen.
Sie singen die Nationalhymne mit Inbrunst, pflegen einen gesunden Patriotismus und einen bewundernswerten Teamgeist. Und sie haben das Turnier in Dänemark zu ihrem Spiel ohne Grenzen erkoren.
Ja, es ist wohltuend, in diesen Tagen dieser Mannschaft zuzuschauen. Mit ihren Auftritten haben sie bereits für ein verfrühtes Sommermärchen gesorgt.
Und ja, vielleicht hat Büne Huber sogar ein wenig recht.