Das meint BLICK
Die Hockey-Nati macht sich die Stars selbst

Am Deutschland-Cup lässt Patrick Fischer viele junge Spieler ran. Ein Modell, an dem sich auch die Klubs ausrichten sollten, schreibt BLICK-Eishockey-Chef Stephan Roth.
Publiziert: 07.11.2019 um 13:27 Uhr
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BLICK-Eishockey-Chef Stephan Roth.
Stephan Roth

Auf Seiten der Klubs klagt man ständig über einen kargen Spielermarkt und in der Folge zu hohe Löhne, statt selbst die Produktion von Nachwuchsspielern konsequent voran zu treiben. So kommen Junge bei uns viel zu selten zum Zug.

Sieht man einmal vom 16-jährigen Talent Lorenzo Canonica, der bei Lugano aufgrund von vielen Verletzten zweimal ran durfte, ab, spielt bisher kein Spieler, der jünger als Jahrgang 2001 ist, in der National League. Ein Armutszeugnis, wenn man den Vergleich zu anderen Top-Ligen in Europa herbeizieht: Bei Spitzenreiter Tschechien sind es 37, in Schweden 26, in der Slowakei 24, in Finnland 17, in der KHL 15 und selbst in Deutschland 8 – also achtmal mehr als in der höchsten Schweizer Liga.

Anders denkt man beim Verband – vielleicht weil man ja auch nicht einfach Spieler einkaufen kann. Seit Jahren kommen Spieler in der Nati zum Zug, die, wenn man sie unter die Lupe legen würde, noch nicht internationales Format haben.

Doch die Spiele mit der Nati, wie jene in diesen Tagen am Deutschland-Cup in Krefeld, lassen so manchen wachsen. Einige erkennen so erst, zu was sie fähig sind. Andere merken, wo sie noch Aufholbedarf haben und werden aus ihrer Komfortzone gerissen.

So macht Patrick Fischer Nati-Spieler. Der Weg hat sich bewährt. Letztes Jahr schaffte zum Beispiel Janis Jérôme Moser als 18-Jähriger den Sprung an die WM. Wer den Talenten das Vertrauen schenkt, wird meistens belohnt.

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