Als Andres Ambühl 2005 in Österreich sein WM-Debüt gab, war auch der jetzige Nati-Coach Patrick Fischer noch im Team. Seither war «Büeli» jedesmal dabei, so dass er in Paris bereits seine 14. A-WM bestreitet – mehr können weltweit nur Petteri Nummelin (Fi, 15) und Rekordmann Seger (16) vorweisen. So unermüdlich und unzerstörbar wie der Bündner Bauernsohn spielt, dürfte es auch noch nicht seine letzte sein.
In Paris ist er zwar nicht mehr wie im Vorjahr Captain, da ihm hier Raphael Diaz vorgezogen wurde, hat aber dennoch eine wichtige Rolle aus Routinier in einem Team mit acht WM-Neulingen.
Heute gegen Slowenien wird er als Hockey-Babysitter gefragt sein. Denn in seiner Linie spielen zwei WM-Debütanten. Das «Trio Piccolo» mit Ambühl (1,76 m), Denis Malgin (1,75) und Pius Suter (1,80) soll viel Wirbel entfachen. Ihren Mangel an Grösse machen die drei mit flinken Beinen und Furchtlosigkeit wett.
«Wir werden sicher versuchen, Druck zu machen und die Verteidiger mit unserem Speed zu beschäftigen und den Zug aufs Tor suchen», sagt ZSC-Stürmer Suter. «Und es hilft sicher, wenn man jemanden gleich neben sich in der Linie hat, der schon mehrmals an einer WM war und die Ruhe bewahrt, wenn man etwas nervös wird. Doch ich denke, dass das bei Denis und mir kein Problem sein wird und wir parat sein werden.»
Auch Florida-Center Malgin macht sich vor dem WM-Debüt nicht gleich die Hosen. «Die WM ist eine grosse Sache. Doch ich war eher nervöser, als ich das erste Spiel in der NHL bestreiten konnte.»
In den letzten beiden Jahren verlor die Nati das Startspiel gegen Aufsteiger. In Prag gegen Österreich (3:4 n.P.) und in Moskau gegen Kasachstan (2:3 n.P.). Diesmal steht zum Auftakt Slowenien an. Wie schwierig ist es, gegen einen Aufsteiger zu beginnen? «Keine Ahnung», entgegnet Malgin. «Jedes Team ist sehr gut an dieser WM. Man muss sich gegen jeden Gegner gut vorbereiten. Und wir sind parat.»
Suter sagt: «Wir müssen gegen jeden Gegner die richtige Einstellung haben und vom ersten Shift an unser Spiel durchziehen. Wir müssen uns auf uns konzentrieren. Es hilft immer, wenn man mit drei Punkten startet. Wenn man verliert, ist schon mal mehr Druck da und man kommt unter Zugzwang.»
Er hat gesehen, wie schnell es bei Ex-Lions-Kollege Malgin mit dem Aufstieg in die NHL ging. «Es ist immer noch ein Traum, irgendwann in der NHL zu spielen. Ich konzentriere mich einfach auf die WM und mit guten Leistungen kann man vielleicht auf sich aufmerksam machen.»