«Das war schon etwas kriminell»
Büezer-Linie schlägt nach Schlittschuh-Attacke gegen Rüfenacht zu

Beim 3:0 gegen Norwegen richtet es die vierte Linie um Cody Almond. Dabei hat Thomas Rüfenacht Glück, dass er überhaupt dabei sein kann.
Publiziert: 08.05.2017 um 09:22 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:29 Uhr
Stephan Roth aus Paris

Die Chemie stimmt zwischen Cody Almond (27, Servette), Thomas Rüfenacht (32, Bern) und Reto Schäppi (26, ZSC Lions). Die Energie-Linie mit den drei Chrampfern schiesst die Norweger ab. Erst trifft Schäppi, dann Almond, der auch noch das 3:0 herrlich vorbereitet.

«Die beste Defensive ist manchmal, wenn man den Gegner unter Druck setzt», sagt Rüfenacht.

«Ich denke, wir haben wie schon im ersten Spiel viel Energie reingebracht. Cody, Rüfi und ich verstehen uns sehr gut», sagt Schäppi. «Ich habe die beiden sehr gerne. Rüfi ist sehr kommunikativ, wir reden viel miteinander. Und Cody ist ein sehr angenehmer Typ. Wir sind sicher auf der gleichen Wellenlänge.»

Almond strahlt mit seiner Zahnlücke. «Das war sehr speziell. Ich hatte meinen Vater aus Kanada eingeflogen. Und er hat mein erstes WM-Tor gesehen», sagte der Schweiz-Kanadier. «Das war ein toller Pass von Rufi. Es ist immer ein Bonus, wenn die vierte Linie etwas zur Offensive beitragen kann.»

Schweizer Traumtrio: Almond, Schäppi und Rüfenacht (v.l.n.r.).
Foto: KEY

Wie beschreibt der Schweizer Matchwinner seine beiden Linienkollegen? «Rufi ist ein wenig unser Provokateur. Er hat auch eine gute Übersicht. Und Schäpps ist ein grosser Typ, der gut laufen kann und etwas bewegen kann.»

Nati-Coach Patrick Fischer sagt: «Die Drei haben schon gegen Slowenien gut gespielt.» Doch weil die Schweizer da noch eine 4:0-Führung verschenkt hatten und erst im Penaltyschiessen gewannen, war das am Samstag nicht das grosse Thema.

Dabei hatte Rüfenacht grosses Glück, dass er die Partie ohne ernsthaften Schaden überstand. Denn bei einem Banden-Techtelmechel versuchte ihn der Slowene Ziga Jeglic mit dem Schlittschuh gegen den Hals zu treten. Gar nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn er den Meister-Stürmer voll erwischt hätte. Für diese üble Aktion erhielt der KHL-Stürmer nun zwei Spielsperren.

Die Schweizer, auch Rüfenacht selbst, hatten die Attacke gar nicht mitgekriegt. Nachdem er die Szene im Nachhinein gesehen hat, sagt Schäppi: «Das war schon etwas kriminell. Zum Glück ist Rüfi noch unter uns.» Und Almond findet: «Ich war ziemlich geschockt, als ich es hinterher gesehen habe. Das war beschämend. Ich weiss nicht, was er sich dabei gedacht hat.»

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