Gegen die mit zwölf KHL-Spielern, darunter die Ex-Berner Derek Roy, Bud Holloway oder Geoff Kinrade, bestückten, starken Kanadier bekunden die Schweizer von Beginn weg Mühe. Doch bei ausgeglichenem Spielerbestand schlägt sich das nicht im Resultat nieder.
Doch als mit Gaëtan Haas erstmals ein Schweizer raus muss, klingelt es im Tor von Tobias Stephan. Dynamo-Moskau-Verteidiger Mat Robinson hämmert die Scheibe von der blauen Linie ins Netz.
Und im Mitteldrittel doppeln die Nordamerikaner beim zweiten Schweizer Ausschluss nach. Wieder per Weitschuss. Diesmal ist Kinrade erfolgreich.
Erst bei der dritten Strafe schafft es das Team von Patrick Fischer und seinem neuen Assistenten Tommy Albelin einen Gegentreffer zu vermeiden. «Es war nicht gerade ein Traumstart fürs Boxplay», so Fischer.
Bereits bei der letzten WM in Moskau hatten die Schwächen im Boxplay der Nati das Genick gebrochen. Mit einer Quote von 66,7 Prozent waren die Schweizer in Unterzahl das schlechteste Team des Turniers gewesen.
Obwohl man der Nati in Sachen Einsatz keinen Vorwurf machen kann, erspielt sie sich kaum Torchancen und bleibt auch im Powerplay wirkungslos. Und als Fischer Goalie Stephan durch einen sechsten Feldspieler ersetzt, erzielt SCB-Meisterschütze Roy das 3:0.
Ein ganz besonderes Spiel ist es für Jeremy Wick. Der Schweiz-Kanader gibt nicht nur wie Servette-Klubkollege Noah Rod und Yannick Herren (Lausanne) sein Nati-Debüt, sondern spielt auch noch gegen sein zweites Heimatland. «Es hat Spass gemacht, doch das Resultat war frustrierend», sagt der 27-Jährige. «Es war cool, vor dem Spiel beide Hymnen zu hören.»
Und Nati-Coach Fischer sagt: «Im ersten Drittel wurden wir zwar nicht gerade überfahren, aber die Kanadier haben doch einen sehr hohen Rhytmus angeschlagen. Das Tempo war sicher höher als in der Meisterschaft. Daran mussten wir uns erst gewöhnen. In den letzten 40 Minuten waren wir sicher nicht die schlechtere Mannschaft.»