Die Silber-Bilder im Kopf. Kevin Fiala möchte mit der Nati auch in diesem Jahr an der WM möglichst weit kommen. Zunächst aber konzentriert sich der Ostschweizer auf die Vorbereitung, die diese Woche in seiner Heimatregion weitergeht.
Dass der NHL-Stürmer dabei ist, ist nicht selbstverständlich. In der Vergangenheit haben Spieler ohne laufenden NHL-Vertrag meistens darauf verzichtet, zur Nationalmannschaft zu stossen – weil ihr Fokus einem neuen Kontrakt galt.
Raeto Raffainer (37), der Sportdirektor der Nati, bezeichnet daher Fialas Entscheidung, unbedingt dabei sein zu wollen, als «positives, fantastisches Zeichen». Und weiter: «Ich rate den jungen Spielern grundsätzlich, die hohe Belastung im April und Mai zu simulieren. Falls sie in den NHL-Playoffs mal weit kommen, müssen sie dann auch noch Höchstleistungen abrufen können.»
«Dem Verband etwas zurückgeben»
Fiala sagt es ganz simpel: «Ich bin jung, ich will einfach nur spielen.» Der 22-Jährige ist grundsätzlich zuversichtlich, dass es mit einem neuen NHL-Vertrag klappen wird. Kurz vor der Trade-Deadline Ende Februar wurde Fiala noch von den Nashville Predators zu den Minnesota Wild getauscht.
Letztere haben die Playoffs verpasst. «Als das klar war, hatte ich sofort die Bilder im Kopf vom unvergesslichen Gewinn der Silbermedaille im letzten Jahr.» Klar ist für ihn deshalb auch, dass er sofort zur Nati stossen will. «Ich bin stolz, ein Teil davon sein zu können und dem Verband dankbar für seine unternommenen Anstrengungen. Dafür möchte ich etwas zurückgeben mit meiner Leistung», so Fiala.
Denn: NHL-Spieler müssen für ihre Einsätze mit der Nati vom Verband versichert werden – egal, ob sie für die kommende Saison unter Vertrag sind oder nicht. Jene mit Kontrakt werden von ihrem Klub quasi freigestellt. Die Versicherungssumme wird anhand eines Prozentsatzes der Lohnsummen der Spieler errechnet. In Fialas Fall wird – weil er derzeit vertragslos ist – von einer Wahrscheinlichkeits-Lohnsumme ausgegangen. Diese wird unter anderem mit dem Agenten besprochen, damit der Spieler auch ausreichend versichert ist.
Eine teure Kehrseite
Die Versicherung eines vertragslosen NHL-Spielers enthält die Punkte Sport-Invalidität, Unfalltod und temporäre Sport-Unfähigkeit. Den letzten Punkt allerdings benötigt ein NHL-Spieler mit Anstellung nicht.
Die nationale Glückseligkeit, mit möglichst vielen NHL-Spielern an die WM reisen zu können, hat zumindest eine teure Kehrseite: «Ihre Versicherungen und Flüge nach Europa wären ohne die Unterstützung des IIHF ein untragbarer Budget-Posten», betont Raffainer.
PS. Für die Nati-Spieler der Schweizer Klubs zahlt der Verband dem jeweiligen Arbeitgeber eine Rückvergütung von deren Versicherungsleistung in Form eines Tagessatzes.