Knapper gehts nicht: 2:2 nach 60 Minuten. 2:2 nach Verlängerung. Die Schweiz muss gegen die Schweden ins Penaltyschiessen. Dort treffen Ekman-Larsson und Forsberg, für die Schweiz nur Andrighetto. Für die Hockey-Nati gibts wie 2013 «nur» Silber.
DAS WAR DER WM-FINAL
Die Schweiz fordert auch Titelverteidiger Schweden bis auf den letzten Drücker.
Im Gegensatz zum Gruppenspiel (3:5) wird der Titelverteidiger von Beginn an unter Druck gesetzt. Damals führten die Schweden rasch mit 3:0. Im Final geht die Schweiz in Führung, als Niederreiter nach einem Solo-Vorstoss Josis abstaubt. Es sind gute Momente für die Nati, die sich einige Chancen erarbeitet.
Die Schweden reagieren beeindruckend auf den Rückstand. Viel Puckbesitz, Zweikämpfe wie aus dem Lehrbuch ein Kombinationsspiel, bei dem sie die Banden magistral als sechsten Feldspieler nutzen. Der Ausgleich? Ein Kunststück. Detroit-Stürmer Nyquist stoppt einen Schuss in der Luft, legt sich die Scheibe zurecht und trifft in den Winkel. Der abermals starke Genoni ist machtlos.
Im zweiten Abschnitt die Antwort der Schweiz. Wieder holt man sich die Führung. Meier drückt aus dem rechten Couloir im Lauf ab – ein Abschluss mit NHL-Siegel. Nilsson wird auf der Stockhandseite erwischt. Gegen diesen Schuss ist kein Kraut gewachsen.
Schweden muss wieder reagieren. Eine erneute Tempoverschärfung in Kombination mit hoher Präzision bringt die Schweiz zeitweise in arge Bedrängnis. Der Puck kann während fast zwei Minuten nicht mehr aus der eigenen Zone gebracht werden. Die Konsequenz ist eine Strafe gegen Corvi, die Zibanejad zum erneuten Ausgleich nutzt.
Den Schlussabschnitt nutzt die Schweiz dazu, die Schweden etwas laufen zu lassen. Die erarbeiten sich weiterhin viel Puckbesitz, lassen dabei aber die Überraschungsmomente vermissen. Brenzlig wird es, als Josi nach einer abgesessenen Strafe gleich wieder raus muss. Er hatte den Puck berührt, obwohl er die Schlittschuhe noch nicht auf dem Eis hatte.
Die Schweiz verteidigt sich allerdings weiterhin magistral, das Fundament ist der eiskalte Genoni im Tor. Die Schweiz kann nur noch selten zu Gegenstössen ansetzen, die Kraft wird für den heroisch geführten Abwehrkampf benötigt.
Haarscharf: Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit taucht plötzlich Verteidiger Ekholm allein vor Genoni auf. Natürlich: Genoni pariert.
Die Verlängerung mit vier gegen vier Feldspielern wird zum Anschauungsunterricht für Abwehrverhalten. Auf beiden Seiten. Die Schweden aktiver, die Schweizer willensstärker. Die grösste Chance erhält Kevin Fiala in der 76. Spielminute, als er allein vor Nilsson zum Schuss kommt. Wieder brenzlig: In der letzten Sekunde trifft Larsson den Pfosten!
Dann gehts ins Penaltyschiessen. Mit dem schlechteren Ende für die Schweizer.
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Schweden – Schweiz 3:2 n.P.
Royal Arena Kopenhagen, 12490 Fans – SR: Gofman (Russ)/Gouin (Ka)
Tore: 17. Niederreiter (Josi, Fiala) 0:1. 18. Nyquist (Ekholm) 1:1. 24. Meier (Corvi, Josi/PP) 1:2. 35. Zibanejad (Ekman-Larsson/PP) 2:2. –
Penaltyschiessen: Andrighetto 0:1, Zibanejad -; Fiala -, Rakell; Corvi -, Ekman-Larsson 1:1; Haas -, Forsberg 2:1; Niederreiter -.
Strafen: 2 x 2 Minuten gegen Schweden. 5 x 2 Minuten gegen die Schweiz.
Schweden: Nilsson; Ekman-Larsson, A. Larsson; Lindholm, Klingberg; Ekholm, Wikstrand; Janmark, Zibanejad, Rakell; Nyquist, Bäcklund, Hornqvist; Arvidsson, Kempe, Forsberg; Pääjärvi, J. Larsson, De la Rose; Andersson, Everberg.
Schweiz: Genoni; Diaz, Josi; Untersander, Kukan; Fora, Müller; Frick; Rod, Schäppi, Scherwey; Niederreiter, Corvi, Fiala; Andrighetto, Vermin, Meier; Moser, Haas, Hofmann; Baltisberger.