Eigentlich beginnt es so gut. Im Startdrittel im Auftaktspiel gegen Aufsteiger Slowenien ist fast jeder Schuss eine Rose. Erst trifft Davos-Captain Andres Ambühl im Powerplay.
Und nur 12 Sekunden später doppelt der Bieler Gaëtan Haas, der nächste Saison für den SCB stürmen wird, nach.
Als Dritter reiht sich Servette-Verteidiger Romain Loeffel in die Torschützenliste ein. Und noch vor der ersten Pause steht es 4:0: SCB-Flügel Simon Bodenmann staubt ab. Der Zahn ist gezogen, denkt man. Falsch gedacht.
Denn die Schweizer ziehen nicht voll durch. Kurz vor Ende des zweiten Abschnitts handeln sich die Schweizer einen Treffer in Überzahl ein. Der Shorthander von Jan Mursak ist der erste Gegentreffer für Goalie Jonas Hiller nach 268 Minuten der Ungeschlagenheit in der Nati.
Als dann mit Ziga Jeglic ein weiterer slowenischer KHL-Stürmer trifft und sich Thomas Rüfenacht, Loeffel, Cody Almond und Philippe Furrer der Reihe nach Strafen für Stockfouls einhandeln, kippt die Partie.
Erst erzielen die Slowenen durch Jan Urbas in doppelter Überzahl den Anschlusstreffer. Nati-Coach Patrick Fischer nimmt ein Timeout. Was bringts? Gar nichts! Der Kollaps lässt sich nicht mehr verhindern. Denn Robert Sabolic gelingt im Powerplay gar der Ausgleich! Wahnsinn!
Das Spiel geht in die Verlängerung. Die Schweizer leiden. Doch dann holt Haas mit einem Sololauf eine Strafe heraus. Doch im Powerplay stellt sich die Nati kläglich an. Es geht wie in den letzten zwei Jahren gegen die Aufsteiger aus Österreich und Kasachstan ins Penaltyschiessen. Immerhin können die Schweizer diesmal dank Hiller, der sich nicht bezwingen lässt, und Damien Brunner, der als einziger trifft, noch den Sieg retten.
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Stimmen aus Paris
Damien Brunner: «Das erste Drittel war vielleicht zu gut. Wenn wir normal spielen und uns nicht all diese Strafen einhandeln, gewinnen wir 4:2 oder 4:1. Es war völlig unnötig, wie wir das Spiel aus der Hand gaben. Das geht einfach nicht.»
Reto Schäppi: «Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.»
Trainer Patrick Fischer: «Bis zur 38. Minute und dem Shorthander zum 1:4 hatten wir alles im Griff. Bei fünf gegen fünf hatten die Slowenen eine Torchance. Ich glaube, das Team hat sich nach dem Startdrittel zu sicher gefühlt.»