Der fürchterliche Einbruch vom Samstag beim WM-Start gegen Slowenien (5:4 n.P. nach 4:0-Führung) steckt den Schweizern zu Beginn noch in den Knochen. Sie wirken gehemmt und verunsichert und sind (ohne Erfolg) darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Sie verlieren gegen die Norweger, die ihre Startpartie gegen Frankreich gewannen, fast alle Zweikämpfe und haben zu wenig Druck auf dem Stock.
In den Special Teams passt auch nicht alles zusammen. Im Powerplay fehlen Entschlossenheit und Selbstvertrauen. Und das Boxplay ist so statisch, als hätten die Spieler Zement an den Füssen. Doch im Gegensatz zur Peinlichkeit gegen Slowenien bleibt dies ohne Konsequenzen. Auch weil SCB-Meistergoalie Leonardo Genoni auf dem Posten ist.
Nach der ersten Pause kann die Mannschaft von Patrick Fischer dann die Zurückhaltung abschütteln. Jetzt beginnen die Schweizer, die Skandinavier mit konsequentem Forechecking zu beschäftigen, ohne dabei die Geduld zu verlieren.
Das zahlt sich aus. In der 33. Minute sorgt Cody Almond mit entschlossenem Nachsetzen für einen Scheibenverlust der Norweger und sein Genfer Teamkollege Romain Loeffel spielt die Scheibe vors Tor, wo ZSC-Stürmer Reto Schäppi nur noch zur Führung zu vollenden braucht. Der Zürcher hatte in der NLA diese Saison in 51 Spielen nur vier Tore erzielt.
Als die Energie-Linie zwei Minuten später für ihren nächsten Einsatz aufs Eis zurückkehrt, schlägt sie gleich noch einmal zu. Ramon Untersander lanciert Thomas Rüfenacht. Dieser zieht entschlossen los und spielt Almond frei, der zum 2:0 trifft.
Im sechsten Anlauf klappt es dann zehn Minuten vor Ende endlich auch im Powerplay. Wieder ist Almond involviert. Mit einem zauberhaften Pass hinter dem Rücken durch findet der Schweiz-Kanadier ZSC-Youngster Pius Suter (20) – 3:0. Diesmal lassen sich die Schweizer die drei Punkte nicht mehr nehmen. Und Genoni feiert einen Shutout.
Am Dienstag geht es gegen die Gastgeber aus Frankreich, welche Finnland mit 5:1 überrumpelten, weiter.
Stimmen zum Spiel
Nati-Coach Patrick Fischer:
«Es war für beide Teams eine sehr wichtige Partie. Wir wussten, dass es ein sehr hartes Spiel werden würde. Das erste Drittel war sehr ausgeglichen mit Powerplay-Chancen auf beiden Seiten. Danach haben wir die Schraube angezogen. Das 1:0 gab uns dann das Momentum. Wir gingen mit 2:0 in die zweite Pause und haben dann im letzten Abschnitt eine reife Leistung gezeigt, nachdem wir am Samstag eine harte Lektion lernen mussten. Wir haben erneut bei fünf gegen fünf Spieler nur sehr wenig zugelassen. Ich denke, dass ist unsere Stärke.»
Reto Schäppi, Torschütze zum 1:0:
«Wir haben im letzten Drittel immer daran gedacht, dass wir die Führung nicht verspielen dürfen. Doch das haben wir uns schon am Samstag gesagt und dann handelten wir uns diese vielen Strafen ein.»
Gruppenspiele
Samstag, 6. Mai, 12.15 Uhr
Schweiz – Slowenien 5:4 n.P.
Sonntag, 7. Mai, 20.15 Uhr
Schweiz – Norwegen 3:0
Dienstag, 9. Mai, 20.15 Uhr
Schweiz – Frankreich 3:4 n.P.
Mittwoch, 10. Mai, 16.15 Uhr
Schweiz – Weissrussland 3:0
Samstag, 13. Mai, 20.15 Uhr
Schweiz – Kanada 3:2 n.V.
Sonntag, 14. Mai, 20.15 Uhr
Schweiz – Finnland 2:3 n.V.
Dienstag, 16. Mai, 16.15 Uhr
Schweiz - Tschechien 3:1
WM-Viertelfinal
Donnerstag, 18. Mai, 20.15 Uhr
Schweiz - Schweden
Gruppenspiele
Samstag, 6. Mai, 12.15 Uhr
Schweiz – Slowenien 5:4 n.P.
Sonntag, 7. Mai, 20.15 Uhr
Schweiz – Norwegen 3:0
Dienstag, 9. Mai, 20.15 Uhr
Schweiz – Frankreich 3:4 n.P.
Mittwoch, 10. Mai, 16.15 Uhr
Schweiz – Weissrussland 3:0
Samstag, 13. Mai, 20.15 Uhr
Schweiz – Kanada 3:2 n.V.
Sonntag, 14. Mai, 20.15 Uhr
Schweiz – Finnland 2:3 n.V.
Dienstag, 16. Mai, 16.15 Uhr
Schweiz - Tschechien 3:1
WM-Viertelfinal
Donnerstag, 18. Mai, 20.15 Uhr
Schweiz - Schweden