Wer auf die Arroganz der Schweden gehofft hat, muss warten. Die Skandinavier beginnen nicht überheblich, sondern stellen die zunächst etwas nervösen Schweizer zu Beginn vor Schwierigkeiten. Bereits in der 5. Minute bezwingt Nicklas Bäckström, der erst nach dem Playoff-Out der Washington Capitals an die WM kam, Leonardo Genoni. Fabrice Herzog verliert den Star-Center aus den Augen, nachdem Philippe Furrer einen Schuss abblockt.
Allmählich findet dann auch die Mannschaft von Patrick Fischer ins Spiel. Und ein energischer Vorstoss des Bielers Gaëtan Haas führt zum Erfolg: Der künftige SCB-Center spielt die Scheibe vors Tor von Star-Keeper Henrik Lundqvist (New York Rangers), wo sie Phoenix-Verteidiger Oliver Ekman-Larsson ins eigene Tor befördert.
Gleich nach der ersten Pause präsentiert sich der Nati eine verlockende Chance: Torschütze Bäckström muss gleich für vier Minuten auf die Strafbank. Doch die von Nati-Coach Patrick Fischer geäusserte Hoffnung, endlich auch das Powerplay als Waffe nutzen zu können, erfüllt sich nicht. Die Schweden überstehen die Strafe.
Doch auch danach sind es die Schweizer, welche sich die besseren Möglichkeiten erspielen. Die Beste vergibt Pius Suter nach einem schönen Pass von Damien Brunner. Umso bitterer dann der Rückschlag. Nach einem überragenden Steilpass von Ekman-Larsson lässt Christian Marti Toronto-Jungstar William Nylander entwischen. Der ZSC-Verteidiger versucht zwar noch zu retten, was zu retten ist. Doch während die Schiedsrichter eine Strafe anzeigen, bezwingt Nylander, dessen berühmter Vater Michael einst bei Lugano, den ZSC Lions und Kloten spielte, Genoni.
Die Entscheidung fällt zu Beginn des letzten Drittels: Alexander Edler, der Verteidiger der Vancouver Canucks, schiebt einen Abpraller über die Linie. 3:1 für Schweden.
Ganz bitter: Als Dominik Schlumpf vier Minuten vor Schluss der Anschlusstreffer gelingt, haben die Unparteiischen unverständlicherweise schon abgepfiffen.
So ist die WM für die Schweiz zu Ende.