Eine Schweizerin schreibt Geschichte in Schweden. Nicht nur in ihrem Klub Brynäs, sondern in der Frauen-Hockeyliga SDHL. Lara Stalder stellt mit ihren 71 Skorerpunkten in 36 Partien einen Klubrekord auf. In fünf Playoff-Partien kamen vier Tore und vier Assists dazu. Zudem hat noch keine Spielerin vor ihr im Debütmatch sogleich einen Hattrick erzielt. 42 Tore hat die 25-Jährige geschossen – die nächstbeste Spielerin in der Skorerliste, die Kanadierin Kennedy Marchment (HV71), bringt es auf 32 Treffer.
Somit war für die meisten SDHL-Spielerinnen klar, dass Stalder die Beste ist. Sie wählten unsere Nationalstürmerin zur MvP, der wertvollsten Spielerin der Saison. Dies ist historisch, weil diese Auszeichnung in Form eines goldenen Helms erstmals auch im schwedischen Frauen-Hockey verliehen wird. Seit 1985 wählen bereits die Männer der SHL ihren MvP.
Stalder erfuhr am Telefon von ihrer Wahl, die sie im ersten Moment so richtig überrascht hat. «Das habe ich nicht erwartet, es ist eine riesen Ehre», sagt die Luzernerin, fügt aber sogleich an: «Das tröstet aber noch nicht ganz darüber hinweg, dass wir im Playoff-Halbfinal ausgeschieden sind.» Dies mit einem deutlichen 0:3 in der Serie gegen Lulea (mit der Zürcherin Phoebe Staenz).
Ihre Leistung wird deswegen aber noch lange nicht in den Schatten gestellt. Vor allem Stalders Konstanz ist beeindruckend mit einem Durchschnitt von zwei Punkten pro Match! «Darauf kann ich sicher stolz sein.» Ihre Dominanz schreib die Stürmerin auch ihrem Ehrgeiz zu sowie den guten Pässen ihrer Teamkolleginnen. «Klar muss ich sie noch reinmachen. Und dafür die richtigen Entscheidungen treffen, wann und dass ich schiesse.»
Dass sie von den andern Spielerinnen zur MvP gewählt worden ist sowie auch der Rahmen, den der Klub für die Übergabe des Goldhelms gewählt hat, widerspiegelt die Anerkennung: Beim Derby zwischen Brynäs und Leksand am Samstag im ausverkauften Stadion vor rund 8000 Zuschauern. «Da werde ich sicher ein bisschen nervös sein, aber ich freue mich.»