Für einmal startet die U20-Eishockey-WM unter ganz anderen Vorzeichen. Normalerweise findet das Turnier zwischen Weihnachten und Neujahr statt. Die WM von 2021 musste jedoch auf Mitte August dieses Jahres verlegt werden, da im Dezember das Turnier abgebrochen werden musste. Zu viele Spieler hatten sich mit Corona infiziert.
Nun kann das Nachwuchs-Turnier planmässig durchgeführt werden. Doch die Stimmung in Kanada ist seit längerem getrübt. Im Mai enthüllte «TSN», dass eine Frau 2018 Opfer eines Gruppenmissbrauchs durch acht Eishockeyspieler am Rand eines Verbands-Events gewesen sei, darunter drei damalige Mitglieder von Kanadas U20-Nati. Der kanadische Eishockey-Verband einigte sich darauf stillschweigend auf einen Vergleich mit der Frau.
Der Skandal zieht sich seither immer weiter. Erst vor kurzem mussten Verbandsvertreter vor einem Parlamentsausschuss aussagen. Dabei gaben sie zu, seit 1989 knapp neun Millionen Dollar für Vergleiche mit Missbrauchsopfern überwiesen zu haben.
Talente bleiben Turnier fern
Sportlich gesehen fehlt der Anreiz an dieser WM. In vielen Ligen beginnt in wenigen Wochen die reguläre Saison. Zahlreiche Spieler verzichten aus Angst vor Verletzungen auf das Turnier.
Einen Absteiger gibt es nicht, da Russland aufgrund des Kriegs gegen die Ukraine vom Turnier ausgeschlossen wurde. Dazu kommt, dass bereits im Dezember planmässig die nächste U20-WM durchgeführt wird. (mab)