Bis zur WM in Bratislava dauert es noch ein halbes Jahr. Dennoch lässt der eben zum Schweizer Trainer des Jahres gewählte Nati-Coach Patrick Fischer so ziemlich die stärkste verfügbare Mannschaft – natürlich ohne jegliche NHL-Stars – beim Lucerne Cup auflaufen.
Es wird bereits der Ernstfall getestet. Denn an der WM in der Slowakei wird es die Schweiz zunächst, wie in den Vorjahren, mit Spielverderbern zu tun bekommen. Auf Italien und Lettland folgen Österreich und Norwegen. Und unser östliche Nachbar zeigt in Luzern schon, dass der zweite WM-Silbercoup innert fünf Jahren den Schweizern zwar viel Schulterklopfen und anerkennenden Applaus eingebracht hat, deswegen aber noch längst kein Gegner in Ehrfurcht erstarrt.
Die Schweizer haben in der Hockey-Provinz trotz zehn Silberhelden im Team und gutem Esprit viel Mühe. Obwohl der Mannschaft ihres Landsmanns Roger Bader, bei der wegen den Erfolgen in der Champions League – Salzburg qualifizierte sich für die Halbfinals, während alle vier Schweizer Klubs in den Achtelfinals kapitulieren mussten – zehn Spieler fehlen.
Rüfenacht macht den Anfang
Es dauert fast bis zur Spielmitte, bis Goalie Bernhard Starkbaum, der bei Absteiger Kloten durchfiel und bereits wieder nach Wien abgeschoben wurde, erstmals bezwungen ist. Dafür braucht es einen lichten Moment von SCB-Captain Simon Moser, der Klub-Kollege Thomas Rüfenacht mit einem überraschenden Pass bedient.
Kurz darauf doppelt EVZ-Flügel Lino Martschini, der in Luzern als 3-Jähriger auf dem Aussenfeld der Tribschen seine ersten Gehversuche auf Glatteis machte, nach.
Danach muss Reto Berra seine Klasse allerdings mehrfach unter Beweis stellen. Der Fribourg-Goalie ist der beste Mann. Er lässt sich erst (in Unterzahl) durch Ambri-Goalgetter Dominic Zwerger bezwingen, als das Spiel schon entschieden ist, nachdem Gregory Hofmann im Powerplay nach toller Vorarbeit von Lugano-Teamkollege Romain Loeffel im Powerplay getroffen hat.
Somit spielt die Nati am Freitag gegen die jungen Russen, gegen die sie am Deutschland-Cup im Final noch 2:4 unterlagen, um den Turniersieg.